Wunderschöne, farbenprächtige Schmetterlinge konnte ich diese Woche in einem Schmetterlingshaus hier in unserer Nähe bewundern. Die schlüpfbereiten Kokons werden, wie man im oberen Bild sehen kann, an einem Faden aufgehängt, so daß man noch mehr ins Staunen gerät, aus welch unscheinbarer Hülle diese prächtigen Tiere hervorkommen.
Tja und da kann ich mir den Vergleich zum Puppen-Machen nicht verkneifen:
Am Anfang ist da nur eine Idee, ein Wunsch, eine Vorstellung und das Ausgangsmaterial. Und schließlich kommt ein neues Wesen zum Vorschein, das einen anblickt und sich zu Erkennen gibt…was mich immer wieder in Be-/Verwunderung versetzt.
Aber nun ganz praktisch zum 2. Termin der Puppenmitmacherei bei Naturkinder und Mariengold
Das letzte Mal habe ich Euch erzählt, daß meine Puppe nicht genäht, sondern gefilzt wird. Aus diesem Grund kann ich Arme und Beine, die ja heute Thema sind, auch nicht ganz getrennt vom „restlichen“ Körper herstellen.
Meine „Elsa“, so wird ja ihr Name sein, wird als Ganzes mithilfe einer Schablone gefilzt, das heißt, den groben Umriß der Puppe habe ich mir aus Noppenfolie zugeschnitten.
Aus weißer Vlieswolle zupfe ich mir nun diesen Umriß in 4-facher Ausführung zurecht ( 2 größere und 2 kleinere Stücke ). Dabei achte ich darauf, daß dünnere Stellen des Vlieses durch aufgelegte Wollstückchen ausgeglichen werden, um Löcher zu vermeiden.
Nun umschließe ich die Schablone mit den Wollstücken, die gut mit Seifenlauge durchfeuchtet werden. Dabei liegt immer ein großes und ein kleines Stück auf jeder Seite übereinander( Sie sind nicht gleich groß, da sonst an den „Nähten“ zu viel Wolle überlappen würde ).
Diese Grundform kann ich nun noch variieren, indem ich einzelne Wollstücke an bestimmten Stellen auflege und durch Befeuchten mit Seifenlauge fixiere. So habe ich für die Daumen und die großen Zehen und insgesamt für die Hände die ursprüngliche Form verändert.
Wie Ihr Euch vielleicht erinnert, möchte ich bei „Elsa“ versuchen, Arme und Beine beweglich herzustellen.
Dazu muß allerdings die gesamte Puppe schon im Ganzen vorne und hinten gut angefilzt sein, so daß ich am Rücken eine Öffnung schneiden kann, um die Schablone zu entfernen und auch von innen heraus arbeiten kann.
Ob mir dies gelingen wird, kann ich also erst beim 3. Termin berichten, wenn es um den Kopf gehen wird.
Aber zurück zu Händen und Füßen:
Diese habe ich nun schon weitgehend gefilzt, so daß ihnen nichts mehr passieren (d.h. etwas verrutschen) kann.
Wen es interessiert, was ich als Grundausstattung beim Naßfilzen verwende, hier eine Auflistung:
- Plastiktischdecke zum Schutz des Tisches
- Noppenfolie (für die Schablone und zum Abdecken beim Anfilzen)
- eine mittelgroße Schüssel für die Seifenlauge
- Olivenölseife am Stück
- eine Wäsche-Sprenkel-Flasche aus Plastik
- alte Frottee-Handtücher
- Schwamm, um überschüssige Seifenlauge aufzusaugen
- ein Stück Gardine, um Luftblasen aus der frisch befeuchteten Wolle zu drücken
- eine Autofußmatte zum Walken
So viel zum Filzen. Ausstopfen werde ich Arme und Beine erst, wenn der ganze Körper fertig ist.
Ich freue mich auf Eure Puppen-Beiträge und verabschiede mich auch hiermit in eine 2-wöchige Urlaubspause!
Viele liebe Grüße von
Frau Wollwesen
Und hier der Link zu den Naturkindern.