Experimentieren und Lernen

 

IMG_20160227_143702063

 

Dieses Foto oben zeigt sinnbildlich, was mich gerade begleitet und beschäftigt: Ein Färbetuch, in dem die Sandelholzspäne meiner letzten Färbung eingebunden waren. In der Sonne wunderschön in seinem Farbverlauf mit den verschiedenen Orange-Gelbtönen. Unabsichtlich, zufällig entstanden. Und auch vor allem in diesem besonderen Licht, vor den Zweigen, so schön anzusehen.

Ich probiere viel aus momentan, habe viele, viele Ideen im Kopf und leider nicht so viel Zeit zur Verfügung, sie alle umzusetzen. Und einiges gelingt beim ersten Versuch, manches nicht. Manches braucht viel Geduld, Zeit und Gelassenheit. Und dann wieder bekommt man „zufällig“ etwas geschenkt, muß es vielleicht auch erst in seiner Schönheit entdecken, da man etwas anderes erhofft, erwartet hatte.

So ging es mir mit diesen zwei Puppen, die Ihr unten seht. Die erste färbte ich mit Walnußschalen, da ich eine dunkelhäutige Puppe herstellen möchte, mit meiner weißen Filzwolle aber von der Konsistenz und vom Filzprozess her am liebsten arbeite. Und es funktionierte auf Anhieb! Eine meiner Töchter meinte: „Mama, sie sieht richtig lecker aus!“- Schokobraun würde ich mal sagen.

 

IMG_20160229_113512709

 

 

Die zweite ist mit Sandelholz gefärbt. In einem früheren Versuch hatte ich damit einen schönen hellen Hautton auf der Filzwolle erreicht. Allerdings im zweiten Färbedurchgang und auf noch nicht gefilzter Wolle. So sah es nun dieses Mal aus:

 

index

 

Recht ähnlich wie oben, oder? Etwas heller zwar aber nicht wirklich hellhäutig….Ich werde sie wohl auch noch mit Walnußschalen nachfärben. Und weiter herumexperimentieren. Vielleicht nicht gleich auf einer fertig gefilzten Puppe, könnte die Arbeit auch beschleunigen, oder? Außer Sandelholz käme noch Henna in Frage, aber in welcher Konzentration? Mut zu Fehlversuchen ist angesagt. Dabei wäre es doch so schön, wenn alles immer gleich klappen würde…tatsächlich? Wohl nicht. Es heißt ja, daß viele wichtige Erfindungen zum Beispiel erst einmal Zufallsprodukte, Fehlläufer waren… Also doch lieber: Sich freuen am Tun und nicht schon wieder alles perfekt haben wollen. Unbekanntes Terrain betreten….

Ich grüße Euch herzlich,

spreche mir selbst ein bisschen Mut zu,

Eure

Frau Wollwesen

 

Verlinkt mit Creadienstag.

Kreativer Samstag

 

IMG_20160227_130842221

 

Mein großes Kind ist immer noch ganz erleichtert, daß die 8.Klassarbeit beendet ist und nichts getan werden muss (wie ich dieses Gefühl doch kenne).  Das löst hier gerade einen richtigen kreativen Schub aus: Gestern am Nachmittag und Abend hat sie sich selbst ein Oberteil genäht (nach diesem Schnitt, schon hier einmal vorgestellt). Auf dem Bild unten trägt sie es. Nun ist ihre Schwester, das März-Kind, dran. Sie bekommt eines in ihrer Größe zum Geburtstag genäht. Das freut mich so, wie Ihr Euch vielleicht vorstellen könnt….

 

IMG_20160227_130906344

 

Und jetzt kommt noch jemand, der es dagegen ganz ruhig angehen lässt, kombiniert mit meinem schon sehr geliebten, aber noch nicht ganz fertigen, Tuch:

 

IMG_20160227_131106151

 

 

Laßt Euch von der Sonne bescheinen (so sie denn auch scheint bei Euch),

ein schönes Wochenende

wünscht

Frau Wollwesen

 

 

Farbenspiel

 

IMG_20160226_072524522

 

 

 

 

IMG_20160221_150602895

 

Nach einem kurzen und für mich völlig überraschenden Wintereinbruch in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, ist der Schnee nun auch schon fast wieder verschwunden. Er wurde von den Kindern freudig begrüßt, endlich einmal konnte ein Schneemann gebaut werden… (wer den Zeichentrickfilm „Die Eiskönigin“ kennt, wird an Schneemann Olaf erinnert sein, völlig zu recht selbstverständlich!).  Aber schon heute ist die weiße Pracht fast völlig verschwunden, die Frühlingsgefühle kehren zurück. Die Krokusse und Narzissen schütteln etwas pikiert die letzten frostigen Reste von den Blättern.

Mich kribbelt es in den Fingern, wenn ich über die kommende „grüne“ Zeit nachdenke. Wie Ihr höchstwahrscheinlich gemerkt habt, bin ich auch weiterhin im Pflanzenfarbrausch verfangen. Es ist schön, dass es Färbemittel wie Krapp und Blauholz u.a. gibt, die man auch getrocknet im Winter verwenden kann. Aber noch schöner finde ich es, mit dem was direkt um mich herum wächst, zu färben.

Wenn ich in den Weinbergen hier bei uns unterwegs bin, habe ich nun auch immer sozusagen ein offenes Auge für mögliche Färbereien. So weiß  ich schon Sammelstellen für Holunderblätter und -beeren, für Goldrute und Mädesüß. Aber auch jetzt gibt es Möglichkeiten…

 

IMG_20160221_150439306

 

 

 

 

IMG_20160221_150427082

 

 

 

 

IMG_20160221_150333417

 

 

Flechten sind so eine Möglichkeit  zum Beispiel (da muß ich mich vorher allerdings noch ein bisschen schlauer machen) und Efeublätter und -beeren. Also wanderten nach meiner letzten Joggingrunde 400 g Blätter und 100 g Beeren zusammen mit 7 l Wasser in den Färbetopf. Ich habe alles etwa 1,5 Stunden gekocht (draußen, da ich mir bei den Dämpfen nicht sicher bin, ob sie schädlich sind – Efeu ist ja bekanntlich giftig) und dann über Nacht stehen gelassen. Am nächsten Tag seihte ich das Ganze ab, band das Färbegut in ein Tuch ein und gab es wieder zur Flüssigkeit. Dazu kam die mit Kaltbeize vorbereitete Wolle (100g). Alles erhitzte ich nun langsam auf 80° C und hielt die Temperatur für etwa 1,5 Stunden. Danach ließ ich es über Nacht stehen. Das Ergebnis ist ein wunderschönes Gelbgrün, das sich leider nur schwer fotografieren lässt.

 

IMG_20160222_130945280

 

 

 

IMG_20160225_104145818

 

 

 

IMG_20160222_164804265

 

 

Aber auch mein jüngstes Kind ist mit Pflanzenfarben am Werkeln. Zu ihrem Geburtstag bekam sie von einer Freundin das Buch „Entdecke die Farben der Natur“ von Helena Arendt geschenkt. Ein wunderbares Buch übrigens, sie war sofort mit Begeisterung bei der Sache. Zunächst probierte sie es aus, mit konzentriertem Schwarztee zu malen. Dann bekam ich den Auftrag, Rote Beete zu kaufen. Was ich auch tat.

 

 

IMG_20160220_145941508

 

 

 

 

IMG_20160220_150309649

 

 

 

 

IMG_20160220_142933094

 

 

 

 

IMG_20160220_150004393

 

 

 

 

IMG_20160220_145955728

 

 

Ein unglaubliches Pink! Da musste ich doch auch gleich noch etwas ausprobieren- Ihr ahnt es schon? 2 Knollen Rote Beete, gerieben und auf 70°C erhitzt, ungefähr 1 Stunde. Über Nacht stehengelassen, abgeseiht, ins Färbetuch gebunden und zusammen mit  wieder 100 g Wolle erhitzt auf 80°C. 1 Stunde darin belassen und : Nicht Pink aber ein schöner Apricot-orange Ton:

 

IMG_20160221_161301836

 

Und das sind nun meine gesammelten „Schätze“ der letzten Wochen:

 

IMG_20160225_103711286

 

Nun denn: Auf an die Stricknadeln!

 

Es grüßt Euch,

Frau Wollwesen

 

Verlinkt mit den Naturkindern.