Frühlingsgemecker / A spring goat`s bleating

 

This last week brought a wet felted goat-fingerpuppet (no eyes yet), woodfloors covered with small white anemones that remind me of this, a beautiful japanese embroidery book, a nearly finished cardigan and speckled plantdyed yarn.

 

 

Seit einiger Zeit habe ich meinen Naßfilz-Arbeitsplatz nach oben, in meinen „Trocken“-Arbeitsraum verlegt. Ich habe hier zwar keinen Wasseranschluss und muss dafür ein Stockwerk tiefer gehen. Aber der Riesenvorteil ist, dass ich nun nicht mehr große Säcke mit unterschiedlichsten Wollfarben über mehrere Treppen erst nach unten, dann wieder nach oben tragen muss. Und so entstehen deutlich öfter diese kleinen Finger-Wollgeschöpfe, wie Ihr oben eines sehen könnt.

Frau Ziege setzt sich gerade mit der neuesten (was Ziegen anbelangt) Computertechnologie auseinander, denn als emanzipierte Ziege will sie mitmeckern können. Ich weiß zwar nicht genau, wieviel sie mitbekommt: Die Augen fehlen wieder einmal noch.

Wer sich darüber wundert, warum diese denn immer erst als letztes dran sind: Die Augen filze ich grundsätzlich mit der Filznadel auf, im Gegensatz zum Körper, der nass gefilzt wird. Doch Filznadeln tun in feuchter Wolle nicht das gleiche wie in trockener, und so brauchen meine Tiere immer ein wenig Geduld, bis sie schließlich das Licht der Welt erblicken können.  Was wie eine kleine Geburt klingt, fühlt sich für mich tatsächlich ein bisschen so an:

Wer mich da schlussendlich anblickt, ist auch für mich nicht wirklich vorherzusehen. Und es fühlt sich meist sehr belohnend an.

Zum Filzen komme ich an 2 Vormittagen die Woche und ich genieße die Stille, die dann hier im Haus ist. Inzwischen ganz bewußt, höre ich meist keine Musik oder ähnliches an und versuche ganz bei dem zu sein, was meine Hände tun. Meist fliegen die Gedanken in die Zukunft und bringen Unruhe mit sich. Doch immer wieder gelingt es, einfach nur beim Tun zu bleiben….

 

 

Inzwischen blühen in den Wäldern neben der Straße auf dem Weg in die Stadt überall die Buschwindröschen, oder auch Anemonen genannt. Ich denke natürlich an die Anemonen-Hüterin, wenn ich sie sehe, und nicht nur ich, wie ich letzte Woche durch dieses Anemonen-Geschenk erfahren durfte.

Passend zu dem bunten Blumensegen rund um mich herum in den Gärten kam auch dieses Buch per Post zu mir:

 

 

 

 

Unglaublich schöne und detailgenaue Stickereien finden sich darin, kombiniert mit vielen Stickerläuterungen, die allerdings für meine schlechter werdenden Augen fast zu klein gedruckt sind. Na, ob ich wohl die Zeit fürs` Sticken finden werde?

 

Mit meinem Strickprojekt bin ich bis auf das Vernähen der Fäden immerhin fertig geworden. Und diesmal bin ich zufrieden mit dem Ergebnis, das ich später noch genauer zeigen werde.

Aber zwischendurch packt sie mich dann auf einmal wieder vehement, die Lust zu Experimentieren. Und als ich diesen Beitrag bei Soulemama fand, wollte ich sofort ausprobieren, ob sich das nicht auch mit Pflanzenfarben umsetzen lassen würde:

 

 

 

 

Wir haben konzentrierte Farbbäder von Kurkuma (gelb), Krappwurzel (rotorange) und Walnusschale (braun) verwendet und die Wolle vorher gebeizt (Kaltbeize) und kurz in Essigwasser eingelegt. Nach dem Färben kam die Wolle zum Dampffixieren noch für etwa 40 min. in ein Sieb über kochendem Wasser.

Wie zu erwarten war, vermischte sich natürlich alles und wusch sich zum Teil wieder aus. Dennoch ist das Ergebnis schön geworden:

 

Links: wie oben beschrieben

Mitte: bereits mit Erlenzapfen vorgefärbter Strang

Rechts: mit Avocadoschalen vorgefärbter Strang plus blaue und grüne Lebensmittelfarbe

 

Das Februarkind hat sich natürlich vor allem über die knalligen Blaugrüntöne gefreut, die man, außer mit Indigo, auf natürliche Art ja nur schwer färben kann. Aber mir gefallen die zarten Pastelltöne des linken Strangs am besten.

 

 

Weitere schöne Farben begegnen mir gerade überall, was für ein Geschenk!

 

Ich wünsche Euch viel fröhlich Buntes als Begleiter durch die Woche,

Eure

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Creadienstag und Frontier Dreams.

Wollwesen-Kurse

 

 

Wer hier öfter liest, weiß, dass mir der Wildbienenschutz hier am Tuniberg, bei Freiburg, am Herzen liegt. Über meine NABU-Gruppe hat sich ein schöner Kontakt zu Katharina Mensch vom Natur- und Tiererlebnishof Opfingen ergeben.

Der Hof ist ein Ort, wo Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene wieder einen Zugang zur umgebenden Natur, zur landwirtschaftlichen Lebensmittelgewinnung und zur Nutztierhaltung erfahren können.

http://www.natur-und-tiererlebnishof.de/s/cc_images/cache_43679638.jpg?t=1428657610

Die dort eingesetzten Tiere sind ausschließlich reinrassige, seltene und/oder vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen, wie z.B. Angorakaninchen, Sundheimer Hühner, weiße Bergschafe, Dexter- (Miniatur-)Rinder und und und…..

Ausserdem werden Wildblumenwiesen angelegt und die dadurch angelockten Insekten bestaunt, Obst von Streuobstwiesen geerntet und alte Gemüsesorten angebaut.

 

Viele andere Projekte ergänzen dieses schöne Angebot, über die Ihr Euch am besten selbst auf der Homepage informieren könnt.

Und:

 

Zu meiner großen Freude werde ich dieses Jahr dort zwei Filzkurse anbieten:

Einen Kinderfilzkurs im Sommer (bitte nach unten scrollen!)

und

einen Erwachsenen-Kurs im Herbst zum Thema „Wollbilder“.

Wer Lust darauf bekommen hat, kann sich gerne direkt beim Natur- und Tiererlebnishof anmelden, ich freue mich natürlich über Euer Kommen (oder Eure Kinder ;-)!

 

Wer nicht so lange warten will, kann ebendort auch zum Jungtierfest  kommen, es findet statt am 27. Mai 2017 (Eindrücke vom letzten Jahr bekommt man hier). Es wird einen Wollwesen-Verkaufsstand und eine Filz-Aktion für Kinder geben.

Dann wird dieser hier vielleicht auch mit dabei sein (aber hoffentlich mit Augen!):

 

 

Ich wünsche Euch allen ein frühlingsgrünes Wochenende,

Eure

Frau Wollwesen.

 

 

Frühling…und was er so mit sich bringt

 

 

Viel Zeit ist vergangen seit meinem letzten Beitrag hier, aus verschiedenen Gründen:

Die Frühjahrsmüdigkeit, ungünstigerweise kombiniert mit vielen Wachphasen in der Nacht….

Lange Elternabende, Geburtstage und kranke Kinder…

Eine Fortbildung über 4 Tage am schönen Chiemsee…

Die Lust am Stricken meiner neuen Jacke und damit verbunden für mich die Sehnsucht nach Ruhe und Gemütlichkeit…

Aber auch:

In letzter Zeit immer öfter das Gefühl, nicht so recht zu wissen, was ich Euch hier mitteilen will, bzw. fällt es mir inzwischen meist schwer, einfach so `drauflos zu schreiben, „frisch von der Leber weg“, wie man so schön sagt.

Warum das so ist, weiß ich nicht so recht. Wahrscheinlich spielt mein alter Bekannter, der Perfektionismus, eine große Rolle. Ich finde das schade und habe mir vorgenommen, wieder unbefangener an die Sache heran zu gehen. Vielleicht auch einfach mal nur kurz und knapp ein Foto mit 1-2 Sätzen zu veröffentlichen, nichts Spektakuläres, schlicht etwas Wollwesen-Alltag…mal sehen.

 

 

Nun aber etwas Geplaudere über die letzte Zeit hier bei uns:

Wie schon erwähnt, wurden einige Geburtstage gefeiert, viel Kuchen gebacken und gegessen, noch mehr Kerzen angezündet und wieder ausgepustet. Wir haben nun zwei „richtige“ Teenager im Haus!

Nach langen kalten Tagen ist der Frühling zu uns gekommen, die Schneeglöckchen blühten (und blühen noch) in voller Pracht.

 

 

Mit dem Februarkind war ich am Wochenende in meinem Lieblingsstück Natur hier in der Gegend. Wir suchten nach den ersten Frühlingsblumen und kehrten an alte Lieblingsorte zurück.

Sie kletterte höher wie je zuvor in „ihrem“ Kletterbaum und wir genossen den lichten, noch unbelaubten Wald.

 

 

 

 

 

 

 

Auch hier zuhause kann ich nun in meinem Werkstatt-Zimmer die Tür zur Dachterasse offen lassen und in der Frühlingsluft sitzen. Weitere Filz-Vögel sind hier entstanden und ein Schmetterlingskind nimmt Gestalt an.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Färbetopf macht gerade eine Pause im Keller, aber auf dem Foto mit der Blaumeise könnt Ihr die Wolle sehen, die ich mit Erlenzapfen gefärbt habe.

 

 

Mein Liv-Cardigan wächst und wächst, inzwischen bin ich schon weiter als auf diesem Foto und ganz ungeduldig darauf wartend, bald hineinschlüpfen zu können.

Überhaupt: So vieles möchte ich zu Ende bringen, ausprobieren,…und werde darüber oft ganz zappelig!

Dann versuche ich, mir wieder an ihm ein Beispiel zu nehmen:

 

 

Drückt er nicht vollkommene Ruhe und Mit-sich-im-Reinen-Sein aus?

 

Ich sende Euch viele Frühlings-Grüße,

Eure

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit den Naturkindern.