Gefundener Fuchs

 

 

Meine Joggingrunde führt mich fast immer auf den Weinberg hinter unserem Haus. Und in der Abenddämmerung kann es dann hin und wieder passieren, daß mir so ein rotbrauner Geselle begegnet:

 

 

In der Realität ist er oder sie doch etwas größer und flink wie der Wind….meist sieht man nur noch kurz die weiße Schwanzspitze im Gebüsch verschwinden.

Ich finde Füchse faszinierend und außerdem wunderschön. Mindestens zwei meiner Töchter hatten jedoch als Kleinkinder Angst vor ihnen, vor allem nachts. Das war einer der Gründe, warum ich dieses Buch für uns besorgte:

 

 

Der andere Grund ist natürlich, daß ich es für ein wunderbares Buch halte.: Traurig,  mutig, zärtlich, fürsorglich ist es. Und sehr schön bebildert außerdem. Die Füchsin und ihren Findefuchs kann man einfach nur lieb haben, das fanden auch meine Kinder.

 

Und seit kurzem gibt es ihn hier bei uns nun, den kleinen Fuchs:

 

 

 

Er wagt sich kurz vor den sicheren Bau, seine Neugier auf die Welt lockt ihn heraus…

 

 

 

 

… doch schon ist er wieder verschwunden! Vielleicht hat er den Hund des Jägers bellen hören?

 

Der kleine Findefuchs wurde von Hand aus reiner Schafwolle naßgefilzt.

 

Viele Grüße zum Wochen (und Herbst-)beginn

sendet

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Creadienstag.

 

 

 

Farbenhunger

 

 

 

 

 

 

 

 

Hallo an Euch LeserInnen alle,

sehr lange kommt es mir  vor, daß ich hier etwas ausführlicher geschrieben habe!

Das liegt wohl daran, daß mit der beginnenden neuen Schulzeit und allem `drumherum die Tage wieder schneller verfliegen, als ich Schritt halten kann…!

Der Herbst hat hier nun ganz eindeutig Einzug gehalten, samt Sturm- und Regenwetter. Und doch genieße ich ihn immerwieder, wenn mit einem Mal (wie jetzt gerade) die Sonne zwischen den Wolken hervorschaut und ihr warmes weiches Herbstlicht sendet.

Und manchmal bin ich erstaunt, wie sehr es mich erfreuen und zufriedenstellen kann, daß an unserer verblühten und eigentlich sehr verrupft aussehenden Sonnenblume so viele Vögel (Spatzen und Meisen hauptsächlich) zum Körner herauspicken kommen. Sie streiten sich natürlich um den besten Platz und so ist richtig etwas los im Vorgarten.

Wie jedes Jahr beobachte ich zudem, daß Cosmea und Kapuzinerkresse nun erst so richtig loslegen, der Herbstsonne, wenn sie sich zeigt, ihre bunten leuchtenden Blüten entgegenrecken. Besonders diese Orange- und Pinktöne tun mir aus irgendeinem Grund so unglaublich gut – ich hatte zwischendurch sogar das drängende Gefühl, unbedingt eine Strickjacke in Kürbisfarbe anschlagen zu müssen. Aber ich habe mich gebremst, seufz.

 

 

 

 

Weiß ich doch, daß ich nur zunehmend unzufrieden werde, wenn ich zu meinem momentanen Projekt noch etwas hinzunehme. Und so suche ich nach anderen Möglichkeiten, die wohltuende Wirkung dieser Farben auf mich zu spüren.

Auf unserer Buchleiste im Flur habe ich ein Bild aus einem Kinderbuch in diesen Farben aufgeschlagen, ein paar Cosmea-Blüten werde ich mir außerdem heute ins Haus holen. Kennt Ihr das denn auch, daß Ihr manchmal ganz plötzlich so etwas wie Hunger nach einer bestimmten Farbe verspürt?

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Herbst regt bei mir (und anscheinend nicht nur bei mir) an, in die Weite zu schauen, zu lauschen. Die kühle Luft einzuatmen mit all ihren Herbstgerüchen von Reife und Vergänglichkeit. So sehr mir die plötzliche Kälte unangenehm ist, so sehr genieße ich auch gleichzeitig die Gemütlichkeit im Inneren.

Das Filzen begleitet mich zur Zeit viel, Vorbereitungen für Adventsmärkte. Je mehr meine Finger in stetiger Übung sind, desto geschickter werden sie und ich freue mich an den Wollwesengesichtern, die mich anblicken.

 

 

Auch kann ich es nicht lassen, zwischendurch an den Färbetopf zu gehen. Auf dem Foto seht Ihr von rechts nach links:

Stockrosenblüten (schwarz) auf Wolle, 1. Zug

Stockrosenblüten über Avocadokernfärbung (war sehr blaß) auf Wolle/Seide, 2. Zug

Stockrosenblüten (schwarz) auf hellgrauer Wolle, 2. Zug

Darunter:

Seide und Seide/Leinengemisch, 3. Zug

Alle Garne und Stoffe habe ich mit Sojamilch vorbehandelt.

 

Es sind wunderbar rauchige Farbtöne geworden, mit einem Hauch Rose´, bis auf den linken Strang, der leicht ins Petrolfarbene geht. Es hat sich gelohnt und wie fast immer hat mich das Ergebnis mal wieder überrascht 😉 !

 

 

Einige Strickprojekte sind fertig geworden über die Sommerferien und ich habe sie, wenn, dann nur so nebenbei hier vorgestellt.

 

 

Die Jacke (oder Weste) Itaka zum einen, die ich doppelfädig aus DROPS Safran (grün 04) gestrickt habe. Die ringförmigen Zunahmen in der Passe waren neu für mich aber letztendlich nicht schwer zu stricken. Dies ist schon ein richtiges Lieblings-Sommerteil geworden.

 

 

 

 

Ebenso fertig wurde „Southern Riviera“ aus der neuesten Ausgabe des Amirisu-Magazins.

Der Spitzenteil vorne gefällt mir sehr gut, allerdings hat das Ganze eine etwas ungewöhnliche Form: Es ist oben sehr Hals-nah und eng, unten eher weit. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mich tatsächlich wohl fühle darin. Das zeigt sich wohl auch erst nächstes Jahr, für die Temperaturen momentan ist es eindeutig zu luftig…

Gestrickt habe ich es aus den Resten (!) des Itaka-Projektes, da scheine ich mich doch etwas verkalkuliert zu haben (denn es ist auch jetzt noch etwas übrig!).

 

 

 

 

Meine Orchard Grass Stole hatte ich ja hier schon einmal kurz gezeigt, nun etwas großzügigere Fotos. Sie war nun schon oft im Einsatz, da ich recht verfroren bin. Allerdings kratzt sie nach wie vor noch etwas am Hals…

So sehr die isländischen Garne gerade auch in Mode sind, wäre ich wahrscheinlich mit anderer Wolle glücklicher gewesen…. aber egal!

 

 

Dieses allerletzte Foto nun (versprochen!) zeigt mein derzeitiges Projekt:

Ujo von Ankestrick. Gefunden habe ich es im aktuellen Laine-Magazin. Ich verwende meine mit Weißdorn selbstgefärbte Wolle (Alpaca-Merino-Mischung) und hoffe, daß ich es hinbekomme, im Farbverlauf zu stricken. Ganz schön spannend, denn auch das Strickmuster ist bisher nicht gerade zum So-nebenher-stricken geeignet.

 

Nun ist das hier ganz schön lang geworden,

es bleibt mir noch, Euch allen eine wonnige Herbstwoche zu wünschen,

viele Grüße

von

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Creadienstag und Maschenfein.

 

 

 

Woll-Wesen aus der blauen Tiefe

 

 

Kennt Ihr diese Unsicherheit beim Verlassen der eigenen, sicheren Komfortzone?

So ging es mir wieder einmal, als ich diesen Filz-Wunsch umsetzte:

Ein Finger-Krake. Hatte ich noch nie gemacht.

Und diese vielen Arme!

Aber:

Das Ergebnis gefällt mir wirklich seeehr.

Es hat sich also wieder einmal gelohnt, ein (wenn auch kleines) Risiko auf mich zu nehmen!

 

 

Fast schade, daß er mich nun verläßt….

 

Viele Grüße

von

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Creadienstag.