Esme-Tunika (grün, grün, grün….)

 

Schon Ende der Winterferien ist dies hier entstanden, während meine mittlereTochter an ihrem Kimono für die 8.Klassarbeit nähte. Zur Unterstützung setzte ich mich auch an die Nähmaschine (nicht ganz uneigennützig) und nähte mir diese Esme-Tunika aus dem Buch von Lotta Jansdotter in (wie kann es anders sein) Grün. Mit Ranken (auch nicht überraschend).

1,5 Jahre ist es her, sagt mir mein Blog, dass ich mein Esme-Top genäht habe und inzwischen trägt es meine große Tochter. Denn, wie damals schon vermutet: Auf Dauer fand ich es einfach zu groß für mich an den Schultern (ich hatte die Größe S gewählt).

Nun also eine Nummer kleiner (die Schultern sind so optimal) und in Kleidlänge, dazu in sehnsuchtsvoller Frühlingsfarbe – ein Baumwollstoff aus einem Stoffladen vor Ort.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dazu passen gut meine Strickjacke Liv vom letzten Frühling und das Black Hawthorn-Tuch.

 

 

 

 

 

 

Denn ganz so warm, wie es auf diesen Fotos aussieht, ist es nun doch nicht…..

Aber die ersten Blumensträußchen werden schon gepflückt!

 

 

 

 

Auf nun zu RUMS!

 

 

Grüne Grüße

von

Frau Wollwesen.

 

 

Japan-Freude im Hause Wollwesen plus Filmtipps

 

Schon seit mindestens einem Jahr sind wir mehr oder weniger stark im Japan- und generell Asien-Fieber.

Begonnen hat alles, glaube ich, mit einem Totoro-Rucksack, den ich auf einem australischen Blog entdeckt hatte und der mich neugierig machte auf den Film.

Mein Mann wusste sofort bescheid und klärte mich auf, daß die Filme aus dem Studio Ghibli inzwischen schon Kultstatus besitzen. Und so schauten wir sie schließlich alle an und waren fasziniert. Von den unglaublich schön und detailliert dargestellten Landschaftsbildern, den oft fantastischen Figuren, der Musik, der genauen Darstellung von Alltagshandlungen, wie z.B. Kochen und Essen, dem Wandel der Figuren, die oft weder eindeutig gut noch eindeutig böse sind.

Und so prägt nun die asiatische Kultur mehr und mehr auch unser Zuhause:

Immer öfter wird mit Stäbchen gegessen,

Mangas sind sehr beliebt zum Lesen und Selber-Zeichnen,

die große Tochter verwandelt nach und nach ihr Zimmer in Room-Art (siehe auch den Koi ganz oben im Beitrag):

 

 

 

 

 

 

Und die mittlere Tochter hat ihre 8.Klass-Arbeit passend zum Thema gewählt:

 

Ein Kimono.

 

Falls Ihr auch Lust habt, in diese östliche Welt etwas einzutauchen, hier ein paar Tipps:

Zum Selber-Nähen : Schnittmuster für einen Kimono

Unsere Quelle für japanische Stoffe: Kiseki

Für alle FreiburgerInnen: Der Laden Kido in der Fischerau ist einfach wunderschön eingerichtet und man findet alles über Kimonos bis zu japanischem Teegeschirr, Bambusmatten, Lampen, Origami-Papier, Fächer…ein Besuch lohnt sich!

Alle Filme des Studio Ghibli (Animations-Filme), besonders:

Totoro

Das wandelnde Schloss

Chihiro

Der Mohnblumenberg

Arietty

Das Schloss im Himmel

 

Und ebenfalls japanisch aber mit „echten“ Schauspielern und mehr für Erwachsene: Nokan – die Kunst des Ausklangs, ein Film über den Tod, der durchaus lebensbejahend ist.

 

Und Ihr? Habt Ihr auch ein paar Tipps in diese Richtung?

Ein schönes Wochenende wünsche ich Euch,

wo immer Ihr seid,

(ich muß noch eine Totoro-Wärmflaschenhülle filzen, das jüngste Kind hat bald Geburtstag),

Eure

Frau Wollwesen.

 

 

 

 

Gedanken zur (Un-)Ordnung

 

 

Vor mehr als einer Woche war ich im Chaos.

Und damit meine ich nicht das übliche Alltagschaos, die Unordnung, die das Leben als Familie mit Kindern und Katzen so mit sich bringt.

Von einem Tag auf den anderen hatte ich sehr starke Ischiasschmerzen und konnte vor allem mein rechtes Bein so gut wie gar nicht belasten. Auch im Liegen tat es weh und überhaupt schrillen bei mir in so einem Fall alle Alarmglocken, da ich als Kind am unteren Rücken operiert wurde und alle Probleme in diesem Bereich sehr angstbesetzt sind.

Im nach hinein betrachtet war alles halb so schlimm und nach 3 Tagen so gut wie vorüber, aber an dem ersten Morgen ging es mir schlecht. Und genau zu diesem Zeitpunkt tauchte nun auch noch ein Trupp von städtischen Gartenarbeitern auf, um am Hang hinter unserem Haus das Holundergebüsch zu roden. Genau dort hatten wir (das jüngste Kind und ich) Anfang Januar für die Stunde der Wintervögel die verschiedensten Vögel entdeckt und gezählt. Der Hang gehört der Stadt und so können wir über die Handhabung damit auch nur Wünsche äußern, was ich im vorigen Jahr auch getan hatte (den Holunder bitte stehen zu lassen). Nun wurde kurzer Hand einfach alles platt gemacht, mit Argumenten, die mir nicht unbedingt einleuchteten (alles schon zu alt, droht auf Weg und Häuser zu fallen). Die Büsche schienen mir schlicht nicht groß genug, um bei einem Sturm tatsächlich einen ernsthaften Schaden anrichten zu können und deren Alter und die Schlingpflanzen darin? Die sehe ich persönlich als Lebensraum an, für alles mögliche, was kreucht und fleucht.

Muß denn alles immer geordnet, gesund und ertragreich sein, damit es ein Recht hat, da zu sein? Warum fällt es uns allen so schwer, das Chaos, die Unordnung in unser Leben zu lassen?

Ich fasse mich dabei tatsächlich zuerst an die eigene Nase, denn sowohl mein Mann, als auch meine Kinder würden sofort bestätigen, dass ich mit Unordnung sehr schlecht zurecht komme. Ich habe immer das Gefühl, um mich herum Ordnung zu brauchen, damit es auch innen in mir geordnet und ruhig sein kann. Aber je älter ich werde, desto mehr versuche ich mich davon zu lösen. Versuche, auch im Chaos noch das Schöne zu sehen und mich nicht so abhängig zu machen vom Außen. Hilfreich finde ich dafür übrigens diesen Beitrag von Leo Babauta (leider nur auf Englisch).

Und was Lebendigkeit und Kreativität anbelangt, bin ich mir völlig sicher, daß sie ohne Chaos nicht da sein kann. Denn zunächst muß doch völlig Ungeordnetes da sein, eine Art Ursuppe des Unterbewußtseins, um daraus schöpfen zu können, neue Verbindungen zu knüpfen, die so vorher noch nie gewesen sind. Damit das Kribbeln in den Fingern oder auch der Flow, wie man heute so schön sagt, entstehen kann und schließlich etwas sicht-, hör- oder fühlbares Neues hervortritt.

 

 

Was haben wir es als Kinder doch geliebt, in Gebüschen zu spielen, nicht nur „Verstecken“, sondern ganze Wohnungen mit Küche und Wohnzimmer haben wir entstehen lassen. Und das hat sich mir bis heute eingeprägt, die Freude die dabei entstand, das Gefühl des Verbundenseins.

Heute pflege ich die Kreativität z.B. beim Filzen. Und immer wieder fühlt es sich richtig an, das Schöne mit dem Ungeordneten zu verbinden.

So auch hier:

 

 

 

Das braune Vorjahreslaub und die zwei neu „geschlüpften“ Siebenschläferchen.

 

Ich grüße Euch alle,

wünsche Euch ebenfalls viel Freude am Lebendig- und Kreativ-Sein,

Eure

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Creadienstag.