…in den Tag hinein gelebt

 

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Zurückgekehrt.

Schon fast eine Woche wieder, doch bisher blieb mir zu wenig Zeit zum Blog-Schreiben.

Aber heute will ich Euch erzählen und Bilder zeigen von unserer wunderwunderschönen Woche im französischen Jura. Dort, wo der „Comte´“ so lecker schmeckt, wie zuhause nie…!

Kommt ein bißchen mit auf die Fütterrunde am Morgen, im goldenen, schräg einfallenden Licht.

 

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Die Hühner aus der Hand zu füttern, ist immer wieder eine kleine Herausforderung. Und wie erstaunt bin ich dann, daß die großen Hähne am „zartesten“ picken!

Die Gänsebande ist dieses Jahr wieder größer und damit auch sofort etwas aufsässiger geworden. Aber ich muß mir immer ein Grinsen verkneifen, wenn ich ihre Empörung über jeden Störenfried, der ihnen zu nahe kommt, sehe und höre.

 

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Bei den zwei Hängebauchschweinen muß man einfach so lange stehen bleiben und ihrem genüßlichen Schmatzen zuhören, bis sie (mehrmals) die Schüsseln gewechselt haben (der/die andere könnte ja etwas besseres bekommen haben).

 

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Für mich danach ein kurzes Päuschen an meiner Lieblingsstelle…

 

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Junge Katzen gab es dieses Jahr auch. Und viele sie liebende Kinderhände…

 

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Die Hasen.

Ein Schauspiel jeden Abend vor unserem Fenster, bis sie alle eingefangen waren!

 

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Und natürlich:

Die Esel. Treu und geduldig haben sie uns wieder auf der „Eselrunde“ begleitet. Und morgens ihren Anteil am Futter mit lautem Rufen eingefordert.

 

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Ausserdem gibt es noch die Schafe.

Und die Kühe, die Enten,….

Wir waren sehr viel spazieren, haben gespielt, gestrickt, gestickt.

 

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…und in den Tag hinein gelebt.

So schön.

Zurückblickend auf diese Woche merke ich:

Ich habe so vieles losgelassen, woran ich in meinem Alltag knabbere, mich „verbeiße“ manchmal…

Dieses Loslassen möchte ich auch hier zuhause pflegen, etwas mehr Sorglosigkeit darf zur Tür hereinkommen, bitte schön! Und bewußt geworden ist mir auch wieder stark:

Der Kontakt zur Natur und, als Teil davon natürlich, mit Tieren, übt auf mich etwas sehr Heilsames aus, was ich noch mehr pflegen möchte.

Das bedeutet aber wiederum nicht, die „heile Welt“ zu suchen. – Die gibt es auch dort auf dem Hof selbstverständlich nicht.

Das mußten wir schmerzlich jetzt gerade erfahren:

Ein Tag nach unserer Abreise verstarb völlig überraschend die von allen geliebte Hofhündin. Viele Spazierrunden haben wir diesmal mit ihr gemacht und sie sehr ins Herz geschlossen.

Nun trauern wir. Und sind dennoch dankbar für das Vertrauen und die schöne Zeit mit ihr, die sie uns geschenkt hat.

 

Ich sende Euch ein Stück Jurahimmelblauweite,

Eure

Frau Wollwesen

 

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Up and away… – Auf und davon…

 

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…we go and you can find us here.

We will look for quiet golden autumn light.

And probably collect some more treasures.

 

…machen wir uns und zwar hier hin.

Ein bisschen Herbstgoldruhe tanken.

Weitere Schätze sammeln.

 

 

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Some work will travel with me (for the bazar of course).

And I also finished another felt mural:

 

Ein bisschen Arbeit werde ich mir mitnehmen (für den Basar).

Und etwas neues habe ich noch fertiggestellt und zwar dieses Wollbild:

 

 

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Hibernation. Sounds like a good idea, also for humans…

Winterschlaf. Wäre doch auch was für uns Menschen….

 

But I have to pack my suitcase. If he lets me.

Aber ich werde jetzt weiter packen. Wenn er mich lässt.

 

 

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Have a nice week,

Eine schöne Woche an alle,

Eure

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Frontier Dreams.

Esel-Wandern

 

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Auf dem Hof am Berg, an dem wir morgens früh ankommen, scheint die Sonne auf den mit Blättern überdachten Tisch. Seit kurzem ist er morgens mit kühlem Tau bedeckt, der Herbst ist greifbar nahe.

Bei einem kurzen Rundgang vorbei an den verschiedenen Ställen und Weiden, haben wir sie schon gesehen:

Unsere zwei Begleiter für die nächsten beiden Tage. Der eine groß und dunkelbraun, der andere kleiner, rundlicher und hellgrau-meliert. Isodora und Tom heißen sie, 2 Esel.

Die Wanderroute scheint nicht schwer zu sein, am Nachmittag müsste unser Ziel, eine Schwarzwaldhütte auf der anderen Seite des Tals, erreicht sein. Die Esel werden unser Gepäck tragen dorthin, Schlafsäcke inklusive. Wir wollen eine Nacht im Heu schlafen.

Wir sind nun eine kleine Herde, bestehend aus 2 Frauen, 4 Kindern und eben jenen Eseln. Nervosität kribbelt in meinem Bauch wie kleine flinke Ameisen: Werden sie immer mit uns gehen wollen? Wir haben eine Gerte mitbekommen…müssen wir sie einsetzen?

 

 

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Wir ziehen lachend und schwatzend ins Tal, die Sonne strahlt über uns, der Himmel leuchtet in schönstem Spätsommerblau. Durch die Autos, die in schnellem Tempo die Talstraße entlang fahren, lassen sich die beiden nicht aus der Ruhe bringen. Nun können wir sie endlich kreuzen und sind im Wald angelangt!

 

 

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Kurz darauf stehen wir vor einem kleinen Bachlauf. Der Weg führt hinüber und steigt danach wieder steil an. Isodora bleibt stehen, will nicht weiter. Auch mit Gerte (die wir nur zaghaft einsetzen): Keine Bewegung.

Irgendwann dann, als Tom auf der anderen Seite weitergeht, kommt auch sie.

Ich schwitze. Der Weg führt uns hinaus zu einem Wiesenhang, an seiner Seite ein mit Stacheldraht umzäuntes Haus. Ein Schäferhund bellt uns wütend an. Beide Esel weigern sich, dort vorbei zu gehen. Schließlich läuft Tom, immer wieder grasend, weiter.

Isodora – nicht. Wir ziehen, wir schieben (obwohl wir eigentlich wissen, dass das nutzlos ist) – nichts. Die Sonne brennt nun wirklich heiß direkt auf unsere Köpfe, meiner schmerzt. Wir geben resigniert auf, setzen uns oben am Rand der Wiese unter einem Baum in den Schatten.

 

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Dann geht das große Kind hinunter zu ihr, legt ihr einen Arm um den Hals, redet leise zu ihr. Und schließlich – kommt sie. Dieses Bild prägt sich mir tief ein: Das Kind mit ruhigem Blick, der Esel daneben, wie sie den Hang hinauf laufen.

Ab diesem Zeitpunkt sind wir tatsächlich zur Herde geworden. Wir beginnen daraufhin mehr und mehr, zu verstehen und genau zu beobachten. Die Wanderung wird zum Mit-einander.

An diesem Tag verlaufen wir uns sehr. Wir gehen einen gefährlichen Weg, an unserer Seite fällt es steil ab, Felsbrocken überall. Die Esel bleiben ruhig, geduldig. Wir müssen umkehren, alles wieder zurück laufen, dann liegt immer noch ein weiter Weg vor uns. Wir Erwachsenen zweifeln, ob man das alles den Kindern noch weiter zumuten kann. Aber diese sind willensstark, wollen weiterlaufen.

 

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Am Abend erst kommen wir an unserem Ziel an, erschöpft aber stolz. Und dankbar, dass alles gut gegangen ist, auf unserem Irrweg. Dankbar für die freundlichen Menschen, die uns unterwegs begegnet sind und uns geholfen haben, den richtigen Weg zu finden. Dankbar für das gute Essen, das wir nun bekommen. Für das weiche Strohlager in dieser Nacht.

 

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Und vor allem ihnen sind wir dankbar: Unseren zwei Esel-Begleitern.

 

 

IMG_20150829_141538296Naßgefilztes Wollwesen-Eselchen

Informationen zum Esel-Trekking im Schwarzwald findet man hier.

Ich grüße Euch alle mit muskelverkaterten Waden,

aber glücklich,

Frau Wollwesen

Und heute wieder verlinkt bei Caro von Naturkinder.