Was der Herbst hervorbringt

 

 

 

 

 

 

 

War dieser vergangene Sommer wieder unglaublich warm und trocken, so schlug der Herbst in das Gegenteil um:

Nebel, Regen, Wind, Feuchtigkeit…..und mit einem Mal frische Temperaturen. Wir verbrachten die Ferien im weiten und menschenleeren Franche-Comte´, auf „unserem“ Hof. Dort, wo sich das Ankommen nach Heimkommen anfühlt, wo die ganze Hast der vorherigen Zeit von mir abfällt.

Die Tage bestehen aus Feuer machen, Essen richten und verzehren, Spielen, Spazierengehen, Stricken (diesmal war ich auf einmal nicht mehr die einzige, sondern die Nicht-Stricker waren in der Minderzahl!), Tieren beim Futtersuchen und Herumtollen zusehen. Wie gut das tut! Und da war es fast schon ein Glück, daß man durch das schlechte Wetter auch gar nicht viel mehr unternehmen konnte….

 

 

 

 

Ich glaube, ich habe noch nie so viele Pilze gesehen und noch dazu so viele unterschiedliche, wie in den Wäldern um uns herum! Da ich keinerlei Ahnung habe, welche essbar sind und welche nicht, lasse ich lieber ganz die Finger davon und freue mich schlicht an ihrem Anblick.

 

 

Ausser Pilzen hat diese Herbsauszeit aber auch einige fertige Projekte hervorgezaubert.

Eine Strickjacke aus schön warmer Islandwolle ist entstanden und ausserdem ein weiteres Dreieckstuch aus meiner selbstgefärbten Wolle.

Bilder von beidem muß ich noch nachreichen, aber oben seht Ihr ein weiteres Tuch, bei dem ich auch mit Pflanzen gefärbte Wolle zusammen mit ungefärbter verwende.

Die Anleitung stammt von Carrie Bostick Hoge aus ihrem Buch Anthology 3:

Der Seaside Shawl. Ich habe aus der Not heraus mit ihm begonnen, da alles fertiggestrickt war, was ich mir für die Ferienwoche mitgenommen hatte. Diese Anleitung hatte ich zufällig als Download auf dem Handy und passte zu Nadeln und Wolle, die dabei waren. Was für ein Glück!

Ich finde, in Kombination mit dieser grauen ungefärbten Wolle kommen die schönen Pflanzenfarben im Bereich des Lace-Musters so schön zur Geltung.

 

 

Mit dazu gehört immer eine Runde mit den Eseln zu wandern, auch wenn meine Kinder nun alle zu groß zum Reiten sind. Wer hier schon länger liest, weiß, dass wir Esel sehr gerne mögen und immer wieder mit ihnen unterwegs sind….

So habe ich auch schon einige Filz-Esel geformt, allesamt aber eher von der kleinen Sorte.

Ich wollte endlich einmal probieren, ob ich nicht auch eine Esel-Puppe hinbekommen würde und voila`:

 

 

 

 

 

 

Ich finde „Augustin“ passt gut zu ihm und auf dem Rücken trägt er eine seiner Lieblingsspeisen: Eine Distel.

Er ist mir ganz schön ans Herz gewachsen inzwischen – !

Trotzdem wird er mit zum Winterbasar gehen, nächste Woche:

Am 23. November in der Waldorfschule Freiburg-Rieselfeld.

 

 

….und dieser hier auch!

Und die liebe Tochter malt mir eine Hintergrundkulisse für meine Tiere:

 

 

Vielleicht sehen wir uns ja dort?

Bis dahin eine gemütliche Herbstzeit

wünscht

Frau Wollwesen.

 

 

 

 

September

 

Zurück auf dem Blog –

lange ist es her, daß ich hier das letzte Mal geschrieben habe.

Der Sommer ist (fast) vergangen und liegt reich und voller bunter Erinnerungen hinter uns.

Aber er war auch wieder sehr trocken, sehr heiß…

Es wandelt sich, das Klima.

Und ja:

Auch hier der Aufruf, morgen, am Freitag , den 20.9. auf die Straße zu gehen.

Für die Erde, für uns alle.

 

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Nun will ich aber zusammen mit Euch noch ein bisschen eintauchen in die vergangenen Wochen:

 

 

Wochen, in denen wir so viel in Seen geschwommen sind, wie schon sooo lange Jahre davor nicht mehr!

Pures Glück!

Und mindestens ebenso schön:

Wandern mit Eseln. Hier bei uns in den Bergen des Schwarzwalds:

 

 

 

 

 

 

Wenn ich diese Fotos sehe, wird mir ganz sehnsuchtsvoll um`s Herz.

Nach der blauen Weite ganz oben über allem und Stallduft und das Geräusch von mahlenden Eselkiefern.

Seufz…. wann wieder?

 

 

 

 

 

 

 

 

Und zwischendurch war immer wieder Zeit für Stricken, Nähen, Färben, Filzen.

 

 

Auch mich hat der Goldruten-Färber-Virus erwischt!

Und hier das wunderschöne Ergebnis:

 

 

In Wahrheit sieht das Ganze grüner aus als auf dem Foto!

 

 

Ein gehäkeltes Top, wie ungewöhnlich für mich.

Und in Braun – ich liebe es, schon jetzt. Obwohl die Knöpfe noch fehlen.

Anleitung: Minna Top

Gehäkelt aus Bio-Baumwolle.

 

 

Und von derselben Designerin, aber gestrickt:

Emma-Top.

Aus einem Leinen-Viscose-Baumwoll-Mischgarn, was noch da war und genau gereicht hat!

 

 

Gewebt habe ich auch!!!

Bei einem Kurs bei Wollknoll, der einfach nur gut tat und zu einem Farbverlaufsschal in dem Farbton „Altes Rom“ geführt hat.

Und wo ich nette Menschen aus Hamburg kennenlernte, die meiner großen Tochter zu einem tollen Bauernhofaufenthalt verholfen haben:

 

 

 

 

Und so sieht es zum Sommerausklang in unserem Garten aus:

 

 

 

 

Für meine FilzWesen gibt es demnächst einen Extra-Beitrag, versprochen!

 

Ich grüße Euch,

Eure

Frau Wollwesen.

 

 

Sonnentage

 

 

 

Nach fast genau einem Monat Ruhepause hier auf dem Blog melde ich mich zurück.

Es hat gut getan, das Arbeits- und Schulleben eine Weile hinter uns zu lassen, das Haus gegen Zelt und Isomatte zu tauschen und morgens von Vogelstimmen um uns herum geweckt zu werden. Sogar Nachtigallen durften wir hören, viele verschiedene Schmetterlinge vorbeiflattern sehen, wenn wir im Fluß badeten und uns auf den warmen glatten Felsen am Ufer sonnten.

Im Fluß selbst gab es viele Fische zu beobachten und meine Kinder haben 2 Wasserschlangen gesehen – diese Gefühlsmischung danach: Zwischen Entzücken und Schaudern!

Ich selbst habe es außerdem genossen, einfach nur dazusitzen, natürlich oft mit Wolle und Stricknadeln in der Hand. Ein Frühlingspullover ist so fertig geworden, bald schreibe ich mehr dazu….

 

 

 

 

 

 

Zurück zuhause hatten wir auch noch ein paar freie Tage und es wurde heiß und heisser. Passend zur Johanni-Zeit eben. Und wir sind zwar nicht über das Mitsommer-Feuer gesprungen, haben aber eines angezündet und saßen bei schönen Gesprächen noch lange im Garten.

Einen Tag waren wir eine große Menge Erdbeeren pflücken und danach nicht wenige Zeit in der Küche beschäftigt: Kuchen, Marmelade und Eis gab es anschliessend, soooo lecker!

 

 

Auch dies gehört natürlich in diese Zeit:

Blühendes Johanniskraut.

Nicht zu verwechseln mit dem Jakobs-Greis- oder auch -Kreuzkraut.

Auf dem Foto unten sieht man beide direkt nebeneinander:

 

 

Links, mit den eher Gänseblümchen-artigen Blüten, das Jakobs-Kreuzkraut, rechts das Johanniskraut.

Hier sieht man, das man beides schon leicht verwechseln kann. Das ist allerdings nicht empfehlenswert, da das Jakobs-Kreuzkraut giftig  und anscheinend sogar schon bei Hautkontakt schädlich ist.

Also: Beim Heilkräuter-Sammeln vorsichtig sein!

Ich habe dieses Jahr tatsächlich endlich meinen langen Wunsch in die Tat umgesetzt, mit Johanniskraut zu färben. Es fällt mir meist schwer, das blühende Kraut zu pflücken, da ich oft nicht große Mengen davon sehe und es dann nicht über mich bringe, es zu mitzunehmen. Vor ein paar Tagen war ich aber mit dem Fahrrad unterwegs und kam an einem neu entstehenden Industriegebiet vorbei. Oft findet man an solchen Orten kleine Pflanzen- und Insekten-Paradiese, da die Wiesen nicht gedüngt werden und niemand sonst eingreift.

Hier also gab es große Mengen des Krauts und ich nahm einen Strauß mit nach Hause.

Ich hatte eine vage Hoffnung auf einen olivgrünen Farbton auf Wolle, wahrscheinlich aber auch erst nach Behandlung mit Eisenwasser.

Und dann diese Überraschung:

 

Ein frisches wunderschönes Apfelgrün, das in echt noch intensiver ist, als auf dem Foto! Und Eisenwasser habe ich gar nicht zugegeben…

Gebeizt habe ich die Wolle mit Kaltbeize über Nacht und das Johanniskraut 2 Tage zuvor in einem Aluminium-Topf langsam erhitzt (auf etwa 80 °C). Danach wieder abkühlen lassen, später wiederholt und über Nacht stehen gelassen.

Das Färbebad war danach noch so intensiv grün, dass ich eine Leinenbluse, die ich schon lange mit Sojamilch vorbehandelt hatte, hineingetan habe.

Und das war fast noch eine größere Überraschung für mich:

 

 

Auf diesem Foto ist sie zwar noch feucht und daher dunkler als das Endergebnis, aber so ein intensives Grün auf einer pflanzlichen Faser !

Nun habe ich noch einen Strang graue Wolle in den Rest des Färbebades gelegt und bin neugierig auf das Ergebnis.

 

 

Das Thema Insekten begleitet mich natürlich auch weiterhin.

Wir beobachten viele Libellen an unserem Teich, gerade jetzt an den vielen heißen Tage. Einer großen Libellen-Larve konnten wir beim Verankern an einer unserer Teichpflanzen vor dem Schlüpfen zu sehen.

Und auch filzend beschäftige ich mich weiterhin wieder mit Bienen aller Art:

 

 

 

Handpuppe einer Garten-Hummel ….

 

 

 

…und einer Honigbiene.

Beides wird von einer Naturpädagogin aus Norddeutschland eingesetzt werden, um Kindern und Erwachsenen die Welt der Wildbienen näher zu bringen.

Und hier zum Schluß noch eine kleine Vorschau auf ein neues Wollbild.

Anregung war ein Schachbrett-Falter, den ich im Urlaub in Süd-Frankreich fotografiert habe:

 

 

Viele herzliche Grüße sende ich hinaus zu Euch in die Welt,

genießt die Vielfalt und die Farben der Natur um Euch her,

Eure

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Creadienstag.