Feierlichkeiten, ungestüme Katzen und Weißdorn-Tuch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ja, es ist wieder so weit:

Ich meine damit nicht nur, dass ein neues Jahr angebrochen ist (in das Ihr alle hoffentlich auch gut hineingerutscht seid!? ), sondern:

Im Hause Wollwesen ist nichts Gefilztes oder Gestricktes mehr sicher!

Wolle in jeder Form scheint Katzen aller Art einfach magisch anzuziehen. Schon vor 7 Jahren war das mir eigentlich unmißverständlich klar gemacht worden, als unser Kater Fridolin bei uns einzog und kein Jahreszeitentisch mehr geschmückt werden konnte, ohne daß sämtliche Zwerge, Feen und Wolltierchen unter Sofas oder Tische verschleppt wurden, um sie genüßlich zu zerfetzen.

Diese Geschichte wiederholt sich nun, wobei unser ungestümer Neuzugang auch vor Blumen nicht Halt macht: Umgeworfene Vasen und aufgefressene (!) Rosenblätter sind seine Spezialität. Nun ja, er ist ja aber soooo süß, seufz!

Das Stricken muss ich aber nun mit Kater-gesichertem Wollknäuel durchführen und gefilzt wird hier momentan nur hinter geschlossener Türe.

Auch das wird vorübergehen, ich weiß es…..

Wie Ihr auf den Fotos oben sehen könnt, ist neben vielem anderen, wie köstlichen und kunstfertigen Kuchenbäckereien (zugegebenermaßen von meinen Töchtern), Feuerwerk, 8.Klass-Nähprojekt der mittleren Tochter und windigen Wanderungen (das klingt gut, gell?) auch ein Strickprojekt zustande gekommen, trotz  (oder gerade wegen?) aller Widrigkeiten:

Mein Weißdorn-Tuch.

Eigentlich heißt es ja „Black Hawthorn“ (von Sylvia Mc Fadden) und ist sozusagen nun die große Schwester von diesem.

Damals im Frühling, als ich „Waterbirch“ strickte, bestellte ich gleich noch einmal von dieser schönen und sehr weichen Wolle nach (DROPS Andes), um ein weiteres Tuch aus der Serie „A Stillness of Trees“ zu stricken, diesmal aber etwas größer. Das heißt, daß ich den Muster-Rapport einmal mehr als in der Anleitung vorgesehen, gestrickt habe, mit Nadelstärke 10. Ich habe dafür knapp 4 Knäuel der Wolle verbraucht, wieder in Hellgrau (wie so oft….).

Auf Wikipedia habe ich nachgelesen und erfahren, daß Black Hawthorn auf deutsch Oregon Weißdorn heißt, welcher eben in Nordamerika verbreitet ist (die Designerin ist Kanadierin). Und Weißdorn liegt mir ja nun sowieso nah am Herzen, seitdem ich im Frühsommer mit ihm so schöne Färbeergebnisse hatte. Passt also gut zu mir und auch das Blättermuster gefällt mir sehr.

Einen kleinen Makel hat es allerdings: Zwischendurch habe ich irgendwann unkonzentriert in ein paar Reihen in der oberen Kante statt kraus rechts glatt rechts gestrickt. Aufgefallen ist mir das seltsamerweise erst viel später, als ich sehr viele Reihen hätte aufribbeln müssen (was ich bei solchen Mustern schlicht fast unmöglich finde). So habe ich weitergemacht und überlege, ob ich ein gestricktes Blatt nach der Anleitung von loritimesfive darübernähen soll…? Das muß ich mir noch eine Weile durch den Kopf gehen lassen.

Das heißt allerdings nicht, daß es nicht im Einsatz wäre:

Ich habe es fast jeden Tag getragen, seit seiner Fertigstellung, und liebe es schon so.

Und nun kehre ich strickenderweise zurück zum Projekt für Herrn Wollwesen mit dem seltsamen Namen „Pony“. Bis Ende Februar habe ich noch Zeit, dann steht sein Geburtstag an….

Auch gefilzt wird, wie erwähnt, nun wieder, aber dazu demnächst mehr!

 

Ich grüße Euch,

hoffe, daß Ihr von der um sich greifenden Erkältungswelle verschont seid,

daß Ihr von dem Jahres-Anfangs-Zauber noch eine Weile zehren könnt

und sende liebe Grüße,

Eure

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Auf den Nadeln im Januar.

 

 

 

 

 

Rituale

 

 

 

 

 

 

 

 

Meine große Tochter ist inzwischen wirklich groß, nur noch zwei Jahre von der Volljährigkeit entfernt und sie überragt mich deutlich. Ich merke, wie sie jetzt auf ihre Kindheit als in der Vergangenheit liegend zurückblickt, was bei mir allerdings noch nicht so ganz selbstverständlich ist (ein typisches Mutterverhalten vermutlich?).

Woran sich mir das auch zeigt, ist, daß sie nun all` die Dinge zu pflegen beginnt, die wir zu Kindergarten- und frühen Schulzeiten getan haben: Sie will den Herbst ins Haus holen (und hat mit ihrer jüngsten Schwester Blätter in Wachs getaucht), im raschelnden Laub spazieren gehen, Bratäpfel backen, die Wohnung herbstlich schmücken, Kastanien sammeln gehen…..

Ich finde das wunderschön, genieße es mit ihr und merke wieder einmal, daß das Pflegen der Jahreszeitenrituale, wie es z.B. in Waldorfkindergarten und -schule passiert, tatsächlich heilsam ist.

So habe ich mir an ihr ein Beispiel genommen und auf meine Art den Herbst gefeiert. Eine Freundin brachte mir aus dem Lied der Erde – Garten   (hier habe ich schon einmal darüber geschrieben) einige Walnußhüllen mit, die kurz darauf in meinen Färbetopf wanderten.

 

Hier seht ihr das Ergebnis kurz nach dem Färben:

Vorne: Puppenhaar-Garn aus Mohair-Seide

Hinten: Schurwolle

 

…..und im trockenen Zustand:

 

 

 

Diese warmen Walnußfarben begeistern mich immer wieder. Bisher habe ich nur getrocknete Schalen verwendet, die ich bestellt hatte, um meine Puppen zu färben. Aber mit den frischen funktionierte es auch ganz prima.

Das Puppenhaar habe ich auch schon einmal probeweise angelegt:

 

 

Aber für diese neue Puppe hatte ich schon ein Käppchen aus meiner mit Zwiebelschalen gefärbten Wolle gehäkelt:

 

 

Dieser zarte Farbton hat es mir nämlich auch sehr angetan und er paßt so gut sowohl zu dem weichen und feinen Mohair-Seide-Garn, als  auch zu diesem irgendwie elfenhaften Wollwesen.

 

Auch Wollbilder sind hier gerade am Entstehen und weitere Schmetterlings-Kinder….

 

 

 

 

 

Und Ihr?

Habt Ihr auch bestimmte Herbst-Rituale?

Und wenn ja, welche?

 

Ich wünsche Euch eine farbenfrohe Herbst-Woche,

Eure

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Creadienstag.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wieder da: Norddeutscher Städtetrip und ein beglückendes Färbeergebnis

 

 

Dieses Foto musste einfach das erste sein:

So gefreut habe ich mich über das Ergebnis meiner Weißdorn-Färbung!

In meinem letzten Post habe ich ja noch davon berichtet, dass ich mich ans Färben mache und man sah die große gefüllte Tasche mit Material.  Ich hatte vor, 600 g Alpaca/Merino-Garn  zu färben, für ein Projekt, dass ich irgendwann diesen Herbst in Angriff nehmen möchte.

Das Ergebnis hat mich sehr positiv überrascht, da das Rose´, das ich aus meiner ersten Weißdorn-Färbung kannte, noch stärker zum Vorschein kam.

Ich verwendete wieder nur Blätter und Zweige der Pflanze, da die Blütezeit ja nun vorbei ist und bin nun sicher, daß der Farbton nicht (nur) durch die Blüten entstehen kann.

Ausserdem benutzte ich zwei unterschiedliche Töpfe zum Färben:

Einmal einen aus Aluminium und einen anderen aus Emaille. Die drei Stränge links im Bild waren im Alu-Topf, die anderen im Emaille-Topf. Ist es nicht interessant, wie sehr das Metall Einfluß auf die Farbe hat? Das weckt tatsächlich mein Interesse für Chemie, obwohl sich das früher immer eher in Grenzen hielt….

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausserdem waren wir natürlich im Urlaub!

Zunächst für die Kinder zum allerersten Mal in der deutschen Hauptstadt, wo wir es auch zwischendurch immer wieder ruhig haben angehen lassen. Freche Spatzenbanden haben wir vor der „Goldelse“, der Victoria-Säule, beobachtet (ich ahne ein neues kleines Filzprojekt…) und die vielen kleinen und großen Kneipen und Cafe´s genossen (wie man auf obigem Foto sieht, ist meine Itaka-Jacke noch rechtzeitig vorher fertig geworden).

Danach ging es weiter nach Mölln, in der Nähe von Hamburg, und an die Ostseeküste.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie man sieht, war es ein recht aktiver Urlaub, wir sind sooo viel gelaufen wie schon lange nicht mehr (und gepaddelt, gestrampelt, geklettert….)  – so schön!

Zurück zuhause … filze ich mal wieder.

Hier drei neue Inkognito-Wollwesen für meinen Marktstand am Freiburger Künstlermarkt in der oberen Altstadt vom 31.8. bis 2.9. :

 

 

Und Ihr?

Ward Ihr auch unterwegs?

Ich wünsche Euch eine schöne wohltuende Spätsommerzeit!

 

Eure

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Creadienstag.