Bei meinem letzten Beitrag habe ich über meine drei Puppen Ella, Malou und Lia geschrieben. Lia war damals noch nicht fertig. Sie hatte keine Haare und auch keine von mir hergestellten Klamotten. Als erstes habe ich ein Käppchen gehäkelt und das Käppchen am Kopf festgenäht. Danach habe ich die Haare in das Käppchen eingehäkelt.
Als ich mit den Haaren fertig war, habe ich auf den Rücken (wo die Öffnung war) ein Blatt aufgestickt .
Danach habe ich mit der Nähmaschine eine Pumphose genäht. Meine Mutter hatte schon einige genäht und ich habe mir angesehen, wie sie das gemacht hatte. Dann habe ich es einfach auch versucht und es hat geklappt.
Als nächstes habe ich die Schuhe gefilzt.
Erst habe ich eine Schablone aus Noppenfolie ausgeschnitten und mit Wolle umfilzt. Dann habe ich in der Mitte durchgeschnitten und die Schablone heraus geholt. Vorne habe ich einen Faden durchgezogen für die Schnürsenkel.
Als letztes habe ich einen Schulterwärmer gestrickt.
Ein Kleid will ich noch nähen, kam allerdings noch nicht dazu.
Und so sieht sie nun aus (dieses Kleid ist von Frau Wollwesen).
hier kommt nun also der 2. Teil des Blaumeisen-Tutorials!
Sehr gefreut habe ich mich übrigens über Eure netten Kommentare zum ersten Teil, vielen Dank!
Hier hat der erste Teil geendet, nun ist es an der Zeit, die Gefieder-Farben aufzulegen…
Auf den Bauch kommt ein Stück gelbe Vlies-Wolle (wieder mit warmer Seifenlauge durchfeuchten, aber noch nicht anfilzen)….
…und auf den Rücken graue.
Übrigens hole ich mir durch die Bilder-Suche im Internet immer Ansichten von möglichst allen Seiten des Vogels auf den Bildschirm, so dass ich nebenher immer einen Blick darauf werfen kann:
Ein weiteres Hilfsmittel ist dieses Holzwerkzeug, das eigentlich beim Töpfern benutzt wird:
Damit kann ich die Wolle fein zurecht schieben, ohne dass sie an meinen Fingern kleben bleibt (genauso gut geht es wahrscheinlich mit einem Küchenmesser).
Jetzt kommt ein blaues Stückchen Vlies für das Käppchen:
Und dann weiter mit dem Schnabel:
Ein kleines Stückchen graue Wolle so zwischen den Fingern zwirbeln, dass es vorne eine feste Spitze bildet und hinten lose Fasern hat, die als Verbindungsstelle zum Kopf dienen:
So sieht es dann angesetzt aus:
Der Schnabel muss nun mit mehreren weissen Vliesflöckchen rundherum am Kopf befestigt werden (dadurch verschwinden auch die störenden grauen Faserüberstände im Gesicht).
Weiter geht´s mit den schwarzen Markierungen im Gesicht des Vögelchens:
Bei solchen Feinarbeiten ist wirklich das Holzstäbchen oder Küchenmesser prima! Die Wolle zwirbele ich vor dem Anlegen schon etwa in die richtige Form. Und: Gut Anfeuchten und Einseifen hilft seeeehr!
Nun die Flügel: An die Spitzen zunächst etwas graue Wolle (ganz unten auch noch etwas Schwarz), dann auf die restliche Fläche Blau.
Und auf den Schwanz auch Blau mit etwas Grau:
Auf der Brust bekommt das Meislein nun noch einen schwarzen Streifen:
Noch eine Seitenansicht:
Und jetzt wird gefilzt!
Aber erst nur mit ganz vorsichtigen Streichelbewegungen, bis die Gefiederfärbung sich nicht mehr so leicht verschiebt. Auch jetzt das Holzstäbchen zuhilfe nehmen, um z.B. die Gesichtsfärbung wieder an die richtigen Stellen zu schieben.
Nach und nach kann dann auch die Körperform herausgearbeitet werden, so wie hier oben der Kopf.
Wenn die Flügel so verfilzt sind, dass sich nichts mehr verschieben lässt, schneidet man die Spitzen mit einer Schere ein und filzt hier gezielt noch einmal nach:
Auch beim Schwanz kann man eine kleine Spitze herausschneiden.
Den Schnabel schön spitz formen:
Wenn der Vogel nun fest gefilzt und in der Größe geschrumpft ist und von den Proportionen her stimmig, wird er gründlich unter kaltem Wasser ausgespült.
Danach ausdrücken mithilfe eines Handtuchs und trocknen lassen.
Nach dem Trocknen werden mithilfe der Filznadel die Augen und feine Musterungen angebracht, wie z.B. an den Flügeln:
Fertig!!!
Nach diesem Prinzip könnt Ihr natürlich auch andere Vogelarten filzen:
Übrigens könnt Ihr zur Befestigung des Vogels an einem Zweig Draht durch den Bauch ziehen.
Oder Ihr macht nach dieser (englischen) Anleitung Vogel-Füße zum Stehen:
In our little garden we can harvest only few and small fruits. But exactly for that reason we enjoyed this one big and delicious red apple and the rare but sooo sweet figs.
This weekend we collected some herbs and late flowers and bound wreaths.
But also indoors work was done. I continued working on my red-haired felt-doll and more seat-cushions were completed.
Das meiner Seele so wohltuende Spätsommerwetter hat auch dieses Wochenende noch angehalten.
Und wohlwollend bin ich durch unseren Garten gegangen, der, mit kritischem Blick betrachtet, nicht gerade das Ideal-Bild eines Gartens erfüllt.
Aber: Die Einstellung ist wieder einmal ausschlaggebend!
Ich kann mich ärgern darüber, dass fast alle Äpfel eher klein und von Würmern bewohnt sind. Oder: Ich sehe die rotbackige Schönheit dieses einen Exemplars weiter oben und schmecke seine köstlich saftige Sauer-Süße.
Auch die Feigen, die aus dem Nachbargarten zu uns herüberwachsen, werden wahrscheinlich lange nicht mehr alle reif werden. Aber so herrlich waren die wenigen, die wir ernten konnten!
Aus weiteren Kräuter- und Blumen-Schätzen des Gartens haben wir am Wochenende Kränze gebunden. Seit Wochen will ich das schon tun. Und denke immer, dass die Zeit dafür gerade nicht ausreicht. Und nun haben wir es einfach getan.
Es ging schnell und tat so gut.
(Auch dieser schaut sehnsüchtig hinaus in den Garten….)
Im Inneren des Hauses gab es nach wie vor viel Filzerei und Näherei, viel „Work in progress“ sozusagen.