Ein kleines Puppenkind entsteht….

 

Das Februarkind hatte schon lange den Wunsch, mit eigenen Händen eine Puppe herzustellen. Und dieses vergangene Wochenende wurde er wahr:

 

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Mithilfe einer kleinen Noppenfolienschablone zupfte sie zuerst vier Wollvliesstücke zurecht.

 

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Die Schablone belegte sie nun von beiden Seiten mit zwei Vliesstücken, durchfeuchtete diese mit Seifenlauge und schlug vorsichtig die Ränder um.

 

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Danach ging es ans Filzen! Vor allem die Ränder mussten immer wieder gut nach innen gearbeitet werden, damit es keine Wulste gab…

 

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Schließlich schnitt sie auf der oberen Rückseite ein Loch, zog die Schablone heraus und stopfte das Püppchen mit Wolle aus.

 

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Hände und Füße und Kopf wurden noch nachgeformt….

 

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…und so sah sie nun aus!

Jetzt noch Haare natürlich!

 

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Das mit dem Käppchen-Häkeln hatte aber so seine Tücken. Das Mohairgarn ist leider nicht so einfach zu verarbeiten. Und so übernahm ich für sie diese Arbeit….

 

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Bevor dies nun aufgenäht wurde, zog das Februarkind noch mit einem reißfesten Garn zwei Fäden für die Augenhöhlen vom Gesicht zum Hinterkopf, wo es sie verknotete.

 

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Und in langer, geduldiger Kleinarbeit zog sie Haar für Haar in das Häkelkäppchen ein.

Nun fehlen nur noch Augen und Mund, die erst im ganz trockenen Zustand mit der Nadel aufgefilzt werden. Und das kleine Loch auf der Rückseite muß noch mit einem Stück weißem Filz verschlossen werden.

Außerdem: Kleider!!!

Sie wird also noch eine ganze Weile beschäftigt sein – wie schön!!!

 

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Eine stolze Puppenmama mit ihrem Kind in (ausgeliehenem) Kleid.

(Und das Kind in ausgeliehener Mama-Jacke. Aber mehr dazu am Mittwoch…)

 

Wir wünschen Euch heute also gemeinsam eine gute Zeit,

Eure Wollwesen-Familie!

 

Verlinkt mit Naturkinder und Creadienstag.

 

Heimat-Proviant

 

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Erde ist da, der Geruch danach. Und Kuh-Duft… -Duft?

An einem dieser letzten heißen Spätsommertage, morgens früh, liefere ich meine große Tochter auf einem Bauernhof hier oben im Schwarzwald ab. Zusammen mit einer Schulfreundin wird sie hier die nächsten 3 Wochen verbringen, im Stall und auch sonst mithelfen, bei allem, was so an Arbeit ansteht. In der 9. Klasse in der Waldorfschule steht das auf dem Lehrplan und wir alle sind recht gespannt, wie es „so werden wird“.

Ein paar Tage später wird sich herausgestellt haben: Es ist ganz prima, und meine Große scheint gut ohne uns Eltern und Geschwister dort auszukommen. Wie schön! Und heimlich wird mir doch etwas wehmütig ums Herz, da die Zeit des Flügge-Werdens in gar nicht mehr so weiter Ferne zu liegen scheint…

Am letzten Tag vor ihrer Abreise hat dieses September-Kind noch Geburtstag gehabt. Dazu bekam sie unter anderem eine von mir genähte „Bento-Bag“, ein japanisches Knoten-Täschchen. Gefüllt war es mit Anti-Heimweh-Medizin: Fotos, Schokolade, ein Fläschchen „Heimatduft“….

 

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Ob es schon in Gebrauch war, weiß ich nicht, aber zumindest ist es für mich tröstlich, zu wissen, daß sie es dabei hat.

Die kostenlose englische Anleitung findet man hier.

Verwendet habe ich als Außenstoff Leinen und als Futter einen japanischen Stoff mit Libellen-Motiv, hier erworben.

 

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Nachdem ich übrigens die zwei Mädchen abgeliefert hatte, zog es mich auf dem Heimweg noch an den See, an dem wir schon letztes Jahr um diese Zeit herum waren.

So früh am Tag war außer einem Angler und mir niemand dort und es war einer der schönsten Bademomente dieses Jahres…

 

 

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Wer weiß ob es auch der letzte war?

 

Ich grüße Euch herzlich,

Eure

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Creadienstag.

Früchte

 

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Ernten.

So fühlt es sich momentan an. Nicht nur die Früchte dieses Sommers, die z.B. an unserem Apfelbäumchen hängen und leider größtenteils schon von vielen kleinen emsigen 6-beinigen Besuchern „geerntet“ wurden.

Auch nicht die Brombeeren, die immerhin schon zum zweiten Mal in Einmachgläser gewandert sind.

Sondern die Früchte von vielen Jahren Einfach-Da-Sein. Als Mutter und als eine, die es liebt, Dinge zum Spielen, Anschauen oder Anziehen zu schaffen.

Ich sehe immerwieder, daß meine Kinder Gewohnheiten oder Rituale aufgreifen, die mir selbst wichtig sind. Und sie holen mich damit manches Mal ins Hier-und-Jetzt zurück, wenn ich gedanklich schon wieder zu tief in To-Do-Listen verstrickt bin.

So wie heute, als die große Tochter spontan ein Frühstücks-Picknick im Weinberg vorschlägt, was meine Pläne für den Morgen auf den Kopf stellt. Aber schließlich scheint die Sonne nie so schön wie in dieser Zeit, Anfang September (finde ich jedenfalls). Und der Schulalltag steht schon sehr bald wieder vor der Tür…aber jetzt noch nicht!

So sind wir losgezogen und genau die richtige Entscheidung war es!

 

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Wieviele solche Tage wird es denn in diesem Spätsommer noch geben, mit Picknick und später am Tag Schwimmbadbesuch oben im Schwarzwald, einschließlich Rutsche in den dunklen See hinein?

 

Zwischendurch fand ich auch noch ein kleines bisschen Zeit für dieses Projekt hier:

 

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Eine Häkelweste, frei nach dieser Anleitung, aber „ungerüscht“ soll sie werden an den Ärmeln und als Muster nur Stäbchen bis unten.

Die Farbe (die hier leider völlig verfälscht ist, es ist eigentlich ein Minz-Ton) zieht mich gerade magisch an (DROPS Safran in Grün).

Nur habe ich keine rechte Ahnung, wie man Markierer in Häkelstücke gut setzt – wißt Ihr da etwas? Mit meiner Sicherheitsnadel-Methode bin ich nicht so recht glücklich…

 

Und noch etwas von der großen Tochter will ich zeigen:

 

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Ein kleiner Teppich aus Bommeln (vornehmer: Pompoms), der unser Woll-Reste-Lager ganz schön reduziert hat. Sie sind auf einen ausgedienten und zurechtgeschnittenen Badewannenvorleger genäht. Er wurde mit großer Liebe und viel Geduld fertiggestellt (Anleitung? „Irgendwo aus dem Internet“meint die Tochter) und er gibt ein herrlich kuschliges Gefühl  an den Füßen!

 

Und:

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Auch mein Stand auf dem Kunsthandwerkermarkt hier in Freiburg`s Altstadt war in vielerlei Hinsicht lohnend: Viele nette Begegnungen gab es, gute Verkäufe und neue Aufträge….Prima.

 

Viele neue Ideen beschäftigen mich gerade- allerdings finde ich es gar nicht einfach, diese dann auch möglichst bald umzusetzen. Und nach längerer Wartezeit verblassen sie machmal und scheinen gar nicht mehr so verlockend…

 

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Aber Schritt für Schritt, Tag für Tag zu gehen, ist doch erfahrungsgemäß die beste Wahl. und das „Richtige“ wird sich schon zeigen.

 

Ich grüße Euch,

wünsche einen wunderbaren Spätsommer,

Eure

Frau Wollwesen

 

P.S.: Wer mag, schaut gerne in meinem Wollwesen-Laden vorbei, wo ich einiges Neues eingestellt habe.

 

Verlinkt mit GRÜNZEUG von Naturkinder.