Skipio

 

Alles Gute, kleiner Kerl….

Nur kurze Zeit warst Du bei uns, hast das Haus auf den Kopf gestellt und den Weihnachtsbaum besiegt, Deinen Kater-Kollegen an den Rand seiner Geduld gebracht und vor allem: Unsere Herzen erobert.

Skipio, der Taschendieb, oder eher: Herzensdieb, wie eine Freundin treffend meinte.

Vor einer Woche ist Dir Dein unglaublicher Lebens- und Freiheitsdrang zum Verhängnis geworden und Du bist überfahren worden.

Uns bleiben so viele Erinnerungsmomente an Dich, die oft schmerzen, aber auch sehr schön sind.

Und Deinen Blick aus den wunderschönen bernsteinfarbenen Augen trage ich im Herzen. Und versuche ihn wiederzufinden, vielleicht auch weiterzugeben an andere, wollige Wesen.

 

 

Gedanken zur (Un-)Ordnung

 

 

Vor mehr als einer Woche war ich im Chaos.

Und damit meine ich nicht das übliche Alltagschaos, die Unordnung, die das Leben als Familie mit Kindern und Katzen so mit sich bringt.

Von einem Tag auf den anderen hatte ich sehr starke Ischiasschmerzen und konnte vor allem mein rechtes Bein so gut wie gar nicht belasten. Auch im Liegen tat es weh und überhaupt schrillen bei mir in so einem Fall alle Alarmglocken, da ich als Kind am unteren Rücken operiert wurde und alle Probleme in diesem Bereich sehr angstbesetzt sind.

Im nach hinein betrachtet war alles halb so schlimm und nach 3 Tagen so gut wie vorüber, aber an dem ersten Morgen ging es mir schlecht. Und genau zu diesem Zeitpunkt tauchte nun auch noch ein Trupp von städtischen Gartenarbeitern auf, um am Hang hinter unserem Haus das Holundergebüsch zu roden. Genau dort hatten wir (das jüngste Kind und ich) Anfang Januar für die Stunde der Wintervögel die verschiedensten Vögel entdeckt und gezählt. Der Hang gehört der Stadt und so können wir über die Handhabung damit auch nur Wünsche äußern, was ich im vorigen Jahr auch getan hatte (den Holunder bitte stehen zu lassen). Nun wurde kurzer Hand einfach alles platt gemacht, mit Argumenten, die mir nicht unbedingt einleuchteten (alles schon zu alt, droht auf Weg und Häuser zu fallen). Die Büsche schienen mir schlicht nicht groß genug, um bei einem Sturm tatsächlich einen ernsthaften Schaden anrichten zu können und deren Alter und die Schlingpflanzen darin? Die sehe ich persönlich als Lebensraum an, für alles mögliche, was kreucht und fleucht.

Muß denn alles immer geordnet, gesund und ertragreich sein, damit es ein Recht hat, da zu sein? Warum fällt es uns allen so schwer, das Chaos, die Unordnung in unser Leben zu lassen?

Ich fasse mich dabei tatsächlich zuerst an die eigene Nase, denn sowohl mein Mann, als auch meine Kinder würden sofort bestätigen, dass ich mit Unordnung sehr schlecht zurecht komme. Ich habe immer das Gefühl, um mich herum Ordnung zu brauchen, damit es auch innen in mir geordnet und ruhig sein kann. Aber je älter ich werde, desto mehr versuche ich mich davon zu lösen. Versuche, auch im Chaos noch das Schöne zu sehen und mich nicht so abhängig zu machen vom Außen. Hilfreich finde ich dafür übrigens diesen Beitrag von Leo Babauta (leider nur auf Englisch).

Und was Lebendigkeit und Kreativität anbelangt, bin ich mir völlig sicher, daß sie ohne Chaos nicht da sein kann. Denn zunächst muß doch völlig Ungeordnetes da sein, eine Art Ursuppe des Unterbewußtseins, um daraus schöpfen zu können, neue Verbindungen zu knüpfen, die so vorher noch nie gewesen sind. Damit das Kribbeln in den Fingern oder auch der Flow, wie man heute so schön sagt, entstehen kann und schließlich etwas sicht-, hör- oder fühlbares Neues hervortritt.

 

 

Was haben wir es als Kinder doch geliebt, in Gebüschen zu spielen, nicht nur „Verstecken“, sondern ganze Wohnungen mit Küche und Wohnzimmer haben wir entstehen lassen. Und das hat sich mir bis heute eingeprägt, die Freude die dabei entstand, das Gefühl des Verbundenseins.

Heute pflege ich die Kreativität z.B. beim Filzen. Und immer wieder fühlt es sich richtig an, das Schöne mit dem Ungeordneten zu verbinden.

So auch hier:

 

 

 

Das braune Vorjahreslaub und die zwei neu „geschlüpften“ Siebenschläferchen.

 

Ich grüße Euch alle,

wünsche Euch ebenfalls viel Freude am Lebendig- und Kreativ-Sein,

Eure

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Creadienstag.

 

 

 

 

Lichtträger

 

 

Liebe Blog-Leserinnen und -Leser,

etwas unscharf zwar, aber mit der guten Absicht, das Licht in die Dunkelheit zu tragen und die Botschaft der Freude und Hoffnung zu verbreiten, kommen diese zwei hier zu Euch allen.

Mögen sie Eure Herzen erfreuen und Euch an die Wintersonnwende heute erinnern. An die wieder länger werdenden Tage einerseits, die irgendwann die Helligkeit des Sommers mit sich bringen werden.

Andererseits aber auch daran, dass dies heute die längste Nacht des Jahres ist und damit vielleicht eine Einladung zur Innenschau, zur Besinnung, zur Ruhe.

 

 

 

 

Wie die meisten Bäume zu dieser Jahreszeit, können wir das Äußere zurücktreten lassen und uns besinnen auf unsere Wurzeln, auf das, was uns von innen heraus trägt und stärkt (und dabei tritt vielleicht viel Schönes in den Vordergrund, was sonst nicht so sichtbar war, wie das verschlungene Geäst in den Fotos oben).

Auch hier auf dem Blog wird es in den nächsten Tagen und Wochen etwas ruhiger werden – die letzte Zeit war rege gefüllt für mich mit Basar- und Weihnachtsmarktvorbereitungen und vielem mehr.

Ich danke Euch für viele schöne Begegnungen im vergangenen Jahr, die mein Herz erfreut haben, für Eure Kommentare hier auf dem Blog oder per Mail!

 

Frohe Festtage für Euch alle,

Frieden und Freude für alle Wesen

wünscht

Frau Wollwesen.