Immer wieder wochenends schaffe ich es doch, meine Joggingrunde zu drehen. Eigentlich wäre es ja mein Ziel, zweimal die Woche zu laufen, aber jetzt, in der dunklen Jahreszeit, zieht es mich unter der Woche abends nur sehr selten mal aus dem Haus. Vernünftigerweise ist dies ja nur bei Straßenbeleuchtung und hier im Ort zwischen den Häusern möglich – und darauf habe ich denn doch nicht so oft Lust….
Wenn ich aber bei Tageslicht hier in den Weinbergen unterwegs sein kann, stört mich auch der Nebel oder ein bisschen Regen nicht sehr. Das Schöne dann ist, dass man praktisch alleine unterwegs ist, die Luft kühl und frisch… Dieses Für-mich-sein tut mir gut, das gleichmässige Geräusch meiner Schritte lädt mich zur Geh- (oder besser: Renn-) Meditation ein.
Auch an diesem liebevoll gepflegten Garten komme ich dabei oft vorbei. Ich weiss nicht, wem er gehört, aber es müssen Menschen sein, denen Blumen ähnlich am Herzen liegen, wie mir.
Und die Tiere scheinen sie auch zu mögen, denn diese verblühten Sonnenblumen dürfen hier immernoch stehen und auf Vogelgäste warten:
Dieser Baum ist zwar kahl, aber seine Knospen erwarten schon den Frühling,
ganz wie in Hilde Domins Gedicht:
Es knospt
Es knospt
unter den Blättern
das nennen sie Herbst.
Und diese Ringelblume ignoriert einfach Nebel, Kälte, Dunkelheit:
Euch allen ebenso viel Sonne im Herzen
wünscht
Frau Wollwesen