Meeresweite

 

Vorher kann ich es mir immer gar nicht vorstellen.

Daß Ortswechsel, unverplante Zeit und vor allem: Das Meer! so ein ganz anderes Lebens- oder auch Seins-Gefühl hervorrufen können.

Aber zum Glück passiert dies recht verlässlich jedesmal, wenn wir an den uns inzwischen recht vertrauten Ort im Süden Frankreichs zurückkehren.

Das Schwimmen, der Wind, das eigentlich ständige Draussensein, Spielen, gutes Essen, Ruhe…und natürlich auch (was mich anbelangt): Stricken, Sticken…

Die vielen, mir zum Teil unbekannten, Pflanzen und Tiere faszinieren mich, wecken meine Neugier. Und auch unsere Kinder haben die Zeit im Meer gegen Ende mehr unter als über Wasser verbracht, begeistert von den vielen verschiedenen Fischen, die es dort zu sehen gab.

Pflanzenmaterial zum Färben habe ich mir auch mit nach Hause gebracht: Frische sichelförmige Eukalyptusblätter, die hier schon im Topf geköchelt und im Haus ihren südlichen Duft verbreitet haben. Außerdem die abgefallene Rinde von einigen Platanen, in deren Schatten wir in St. Tropez unsere überhitzten Köpfe gekühlt haben. Gerne hätte ich noch mehr mitgenommen, aber da ich nur einen nicht sehr großen Topf aus Aluminium besitze, mit dem ich momentan immer färbe, komme ich schnell an meine Grenzen.

Zwei Strickprojekte sind im Urlaub fertig geworden. Mein „Sibella“-Cardigan (von dem ich es mir so sehr gewünscht hatte, ihn am Meer tragen zu können – und es hat geklappt, juchhe!) und der Yarrow-Pullover, ebenfalls rechtzeitig für etwas kühlere Sommerabende. Aber die Bilder dazu folgen später nach….

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit dem Besticken meiner Tagebuchhülle bin ich noch nicht sehr weit vorangekommen, aber ich will sie unbedingt noch im Sommer fertigstellen. Ich merke, dass mir das Sticken auf dem Filz im letzten Jahr besser von der Hand ging. Dabei ist das Leinen dazu nicht wirklich schlecht geeignet…mal sehen.

Nun sind hier die größten Wäscheberge gewaschen, Alltag kehrt zurück. Aber die Sommerhitze begleitet uns weiterhin, es surrt und flattert im Garten, so viele Schmetterlinge habe ich hier schon lange nicht mehr gesehen …! So ist die Johanni-Zeit mit ihren Feuergeistern spürbar nahe.

Und im neuen kleinen Teich sind auch schon die ersten Gäste eingezogen, was alle Familienmitglieder ständig dorthin lockt, um nach ihnen Ausschau zu halten.

Und Ihr? Genießt Ihr sie auch, diese sonnenverwöhnte Zeit? Oder sehnt Ihr Euch eher nach etwas Abkühlung?

Ich wünsche Euch viel Lichtes und Freudiges für diese Woche,

Eure

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Creadienstag.

 

 

 

 

Schafgarbe (Yarrow) und Weißdorn

 

 

Der Sommer ist da, auch wenn es vom Kalender ausgehend noch nicht ganz so ist.

Der Garten zeigt es uns, verschenkt Felsenbirnenfrüchte und sonnige Blumen.

Dank der großen Tochter ist er auch zu uns ins Haus gekommen, dieser frisch geschmückte Treppenabsatz hat mich heute mittag überrascht.

Hier war es still auf dem Blog für eine ganze Weile. Aber wie es dann oft so ist, war es im nicht-virtuellen Leben umso belebter.

Einen kleinen Teich hat nun unser Vorgarten bekommen, der nach und nach mit Wasserpflanzen bestückt werden wird. Ein noch unbekanntes Gebiet ist das für mich, aber ich freue mich darauf. Wassertiere sollen noch einziehen, um den schon schnell vorhandenen Mückenlarven ein bisschen die Grenzen aufzuzeigen. Und natürlich, weil wir genau wegen ihnen (Molche, Libellen,…) auch diesen Teich haben wollten.

Einen wunderbaren Film habe ich im Kino gesehen: Weit. Wenn er bei Euch läuft, schaut ihn Euch an. So sehenswert.

Ausserdem das VOA Jugendeurythmieprojekt aus Sao Paulo in Brasilien (Aufführung an der Freien Waldorfschule Rieselfeld), das mich ebenfalls beglückt und sehr beeindruckt hat.

Auch meine Hände waren nicht müßig in dieser letzten Zeit, haben Wolle und Leinen mit Weißdornblättern gefärbt, da ich auf Instagram so viele spannende Ergebnisse damit gesehen hatte, z.B. hier und hier.

Und tatsächlich bekam ich auch ein wunderschönes Altrosa, obwohl der Weißdornstrauch, den ich finden konnte, seltsamerweise gar keine Blüten trug. Gebeizt habe ich die Wolle das erste Mal mit Asche (ein Hoch auf unsere Holzpelletheizung!), das Leinen mit Sojamilch.

 

 

 

 

 

Der Stoff hat interessanterweise fast die identische Farbe wie nach meiner Avocadokern-Färbung (habe ich das jemals hier auf dem Blog gezeigt? Ich kann es jedenfalls auf die Schnelle momentan nicht finden…).

 

 

 

 

Auch strickenderweise bin ich vorangekommen. Hier seht Ihr, auf dem oberen Foto vor allem, die wunderschöne Passe des Sibella-Cardigans. Er ist nun so gut wie fertig (der eine Ärmel muß noch zusammengenäht werden und die Unterarmnähte).

Aber: Er ist klein. Sehr klein. Ich weiß nicht, warum mir das nun schon wieder passiert ist (Erinnerungen an diese Zeit werden wach). Eine Maschenprobe mache ich immer, allerdings hatte mich die Erfahrung mit dem verwendeten DROPS Alpaca gelehrt, dass es sich nach dem Waschen ziemlich ausdehnt. Und so habe ich die kleinste Größe gewählt…was wohl eine Fehlentscheidung war, seufz.

Parallel habe ich nun auch die zweite Version von „Yarrow“ begonnen, da die erste (sehr gerne) von meiner jüngsten Tochter getragen wird (siehe obiger Link). Ich stricke mit DROPS Bomull-Lin, habe brav wieder eine Probe gestrickt und diese auch nass gemacht und getrocknet. Die Größe müsste eigentlich auch stimmen….ich bin ja mal sehr gespannt auf das Ergebnis!

 

 

Und:

Da wir morgen unsere sieben Sachen packen und uns aufmachen in unseren inzwischen traditionellen Pfingsturlaub nach Südfrankreich, wollte ich aufgreifen, was mir letztes Jahr im Sommerurlaub so viel Freude gemacht hat: Eine neue Tagebuchhülle wollte ich haben für neue unbeschriebene Blätter.

 

 

 

 

Mithilfe der Anleitung von Lori Ann Graham im letzten Making Magazine „Fauna“ habe ich mich diesmal ans Nähen gemacht.

Einige selbst gefärbte Leinenstoffe habe ich ja inzwischen zur Auswahl und für den Süden sollte es eine sonnige Farbe sein. Also nahm ich die mit Dahlien- und Tagetesblüten gefärbte Variante.

 

 

 

 

 

 

Ich will die Hülle noch besticken, aber das wird dann wohl erst im Urlaub passieren…

 

Und Ihr? Habt Ihr auch ein bisschen freie Zeit vor Euch?

Fahrt Ihr weg oder genießt die Zeit zuhause?

Egal auf welche Art, lasst es Euch gut gehen!

 

Liebe Grüße

von

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Auf den Nadeln im Juni.

Wollwesen auf Entdeckungstour

 

 

Wer meinen letzten Beitrag gelesen hat, kennt dieses Bild schon.

Als diese Fotos entstanden, gab es aber noch zwei wollige Wesen im Hintergrund, die es sehr genossen, in Unterholz und Schilf umherzustreifen, über sonnenbeschiene Steine zu springen, Pusteblumen zu pflücken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem einen oder anderen Bild sind die beiden in noch unfertigem Zustand hier immer wieder einmal aufgetaucht.

Das Puppenmädchen heißt „Madleina“ und ist, wie meine anderen Puppen, komplett per Hand naßgefilzt. Ursprünglich war sie weiß, ich habe sie jedoch in einem Farbbad aus Walnußschalen „naturgebräunt“. Für ihre Haare habe ich zunächst eine Perücke aus Mohair gehäkelt und dann die Haare einzeln eingehäkelt.

Das Schmetterlingskind ist ein Tagpfauenauge und ebenfalls naßgefilzt, was dem Filz einfach immer eine besondere Stabilität gibt. Es hat Haare und Fühler aus Mohairgarn und eine Halskrause, gehäkelt aus pflanzengefärbter Wolle.

Sie sind mir ganz schön ans Herz gewachsen, die beiden, über die letzte Zeit hin.

So habe ich sie schließlich vorsichtig in meinen Schal gewickelt und auf meinem Rücken durften sie wieder zurück nach Hause radeln…

 

Ich grüße Euch,

habt eine schöne Woche,

Eure

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Creadienstag.