Schon wieder ein Monat vorbei und das nächste Treffen der PuppenMITmacherei von Naturkinder und Mariengold ist da!
Ich musste mich etwas beeilen, da ich im August recht viel unterwegs war. Aber es hat noch geklappt.
Zunächst bin ich allerdings etwas erschrocken, als ich meine zum Trocknen ausgelegte Puppe nach 2 Wochen wiedersah: Durch die noch nicht ausgespülte Seife hatte sie sich an einigen Stellen gelbbraun verfärbt! (Die Seife konnte ich nicht ausspülen, da die Puppe am Kopf noch völlig unverfilzt war und sich evtl. aufgelöst hätte.) Ich lasse meine Filzstücke oftmals länger liegen, bis ich die Zeit finde, an ihnen weiter zu arbeiten. Bisher war das nie ein Problem gewesen…
Nun befürchtete ich also, wieder von vorne beginnen zu müssen. Als ich Herrn Wollwesen davon erzählte, riet er mir, doch erst einmal weiter zu machen und ganz ehrlich über diesen „Fehler“ zu schreiben. Da nicht viel Zeit blieb, nahm ich seinen Rat an und siehe da:
Die Seife ließ sich ganz leicht wieder auswaschen, keine gelben Stellen blieben zurück!
Heute zeige ich Euch nun also, wie ich weitergemacht habe:
Für die Nase habe ich ein Vlieswollekügelchen geformt, aufgelegt, mit Vlieswolle abgedeckt und mit Seifenlauge „fixiert“.
Für die Bäckchen und die Nase habe ich hautfarbene und ganz ganz wenig pinke Vlieswolle verwendet. Das sieht hier farblich noch sehr kräfig aus. Aber durch den Filzprozess und das Durchmischen der Fasern wird der Farbton erfahrungsgemäß schwächer.
Danach habe ich die Oberfläche gut verfilzt.
Nun ist es Zeit, die Puppe aufzuschneiden, um auch von innen heraus arbeiten zu können. Die Öffnung soll natürlich möglichst klein sein.
Danach habe ich die Schablone heraus gezogen. Nun werden vor allem die Ränder geglättet.
Schließlich habe ich mit dem Ausstopfen mit Vlieswolle begonnen. Als erstes den Kopf.
Das ist nun eigentlich der schönste Teil der Arbeit. Der Kopf (und auch Körper und Gliedmaßen) läßt sich nun richtig modellieren, fast wie Ton oder ähnliches Material. Natürlich schrumpft er dabei auch, was zu beachten ist. Außerdem wird z. B. auch die Nasenerhebung kleiner, als ursprünglich geplant. Das ist mir dieses Mal auch wieder passiert.
Aber es begeistert mich einfach. Vielleicht auch, da ich tatsächlich Parallelen zur Alexander-Technik-Arbeit sehe, bei der ich als Lehrerin durch meine Hände Impulse zum Ausdehnen und Weiten des Körpers des Schülers sende. Und mit der Zeit eine recht gute räumliche Vorstellung der menschlichen Anatomie entwickelt habe.
Nach und nach habe ich Arme und Beine gefüllt, dann den Rumpf.
Dabei habe ich diesmal die Verbindungen zu Armen und Beinen durch Filzen etwas verengt, damit sie beweglicher bleiben. Im nassen Zustand ist das der Fall, mal sehen, wie es nach dem Trocknen sein wird…
Nun trocknet sie also, die kleine Elsa. Um mir vorstellen zu können, wie sie mit Haaren aussehen wird, habe ich ihr den Schal umgelegt.
Eine Öffnung ungefähr in der Größe eines 2 Euro-Stückes hat sie im oberen Rücken noch. Ich habe vergessen, es zu fotografieren. Bei Ronja und meinen anderen Wollwesen habe ich es mit einem runden Stück Filz zugenäht. Ich habe überlegt, ob ich dieses Mal die Form einer Blume wähle, oder…? Habt Ihr vielleicht Ideen dazu?
Beim letzten Treffen, bin ich in einem Kommentar gefragt worden, ob Elsa so weiß bleibt, wie sie ist. Darauf habe ich bisher noch nicht geantwortet und hole es hiermit nach:
Elsa wird ihre helle Farbe behalten, da sie ja auf Wunsch meiner Töchter eine Eiskönigin/-prinzessin werden soll. Dazu passen, finde ich, auch die doch ganz schön auffälligen Bäckchen.
In Zukunft möchte ich aber mit Schwarztee-Färbungen experimentieren, ob ich einen beigebräunlich-hautfarbenen Ton hinbekommen kann. Die hautfarbene Vlieswolle, die ich gekauft habe, ist mir zu rosa. Und mit der weißen Vlieswolle kann ich von ihrer Struktur her einfach am besten Filzen und Modellieren. Davon abgesehen ist sie auch recht weich und kratzt nicht, was bei einer Puppe ja unbedingt der Fall sein sollte.
So, ich hoffe, ich habe nichts Wichtiges vergessen!
Ich bin wieder ganz neugierig auf alle anderen Puppenmacherinnen…
Ich grüße Euch erwartungsvoll,
Frau Wollwesen.
Und hier der Link zu Naturkinder.