Sonntagsfreude: Der Blick zurück

 

Eigentlich ist das ja eher eine Neujahrsangelegenheit:

Den Blick zurück zu richten, auf das was war, Vergangenes zu würdigen, wertzuschätzen. Aber ich merke, daß mir das das ganze Jahr über gut tut, mich aus der oft vorherrschenden Ruhelosigkeit befreit und im Jetzt ankommen lässt.

Und vor kurzem nun brachte mir meine Jüngste wieder diesen gefilzten Kaninchenjungen in Erinnerung:

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Ich habe ihn vor einigen Jahren gefilzt, als wir eine seeehr ausgeprägte „Pauli“-Bücher-Vorlesephase hatten (das ist nun doch schon ganz schön lange her…;-)). Pauli trägt in einer Kapuze auf seinem Rücken ständig sein kleines Kuschelkaninchen Nickel mit sich herum, und diese Kapuze so herzustellen, das sie wirklich über die Ohren zu ziehen ist, war damals eine ganz schöne Herausforderung….aber sie hat sich gelohnt. Obwohl die beiden nun nicht mehr die jüngsten sind, gefällt mir doch immernoch der Ausdruck in Paulis` Gesicht und ich muss schmunzeln, wenn ich ihn in die Hände nehme.

Auch eines der Bücher habe ich heute hervorgeholt und war wieder neu begeistert von den wunderschönen Illustrationen von Eve Tharlet (das ist hier keine bezahlte Werbung übrigens, ich habe nur immer einmal wieder Lust, über Bücher zu schreiben, die mir besonders gut gefallen).

 

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Ein bisschen Wehmut befällt mich allerdings auch, wenn ich nun an diese vielen, vielen Vorlesestunden denke, an die wunderschönen Bücher, die ich in dieser Zeit entdeckte und die nun immer seltener hervorgeholt werden. Aber alles ist eben Veränderung, nun teilen wir andere Dinge mit unseren Kindern, neues ist dazugekommen, anderes tritt zurück.

Und um auf meine Filzerei zurückzukommen: Da freut es mich, wenn ich auch in alten Stücken das sehe, wiederfinde, was mir heute wichtig ist daran. Vielleicht fällt mir jetzt manches leichter, rein von der Technik her betrachtet. Aber das Schöne ist doch, tatsächlich das „eigene“ darin zu spüren.

Und außerdem merke ich , daß doch einiges durch meine Hände entstanden ist, in den vergangenen Jahren!

 

Über dem Schreiben habe ich gar nicht bemerkt, dass nun endlich (!!!) der Regen aufgehört hat und die Sonne sich zeigt! Wie schön!

 

Ich wünsche Euch allen noch einen geruhsamen Sonn(en)tag,

Eure

Frau Wollwesen.

 

Verlinkt mit Sonntagsfreude.

Ein Wald- und Weinbergbewohner

 

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Letzte Woche habe ich es ja recht spannend gemacht und nicht verraten, wer in diesem Pulli „wohnt“…

Aber jetzt….

 

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…zeigt er sich.

Dachse sind eben einfach ein bisschen scheu.

Obwohl das auf diesen hier, na ja, nicht so ganz zutrifft.

Er weiß, was er will und setzt es mit dem unschuldigsten Blick durch:

 

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Aber der Poncho ist jetzt wirklich nicht für ihn gedacht!!!! Was da das Februarkind wohl dazu sagt….

Aber sie schmilzt jedes Mal dahin, wenn sie ihn zu Gesicht bekommt.

Seit einiger Zeit nun gingen mir die Dachse nicht mehr aus dem Kopf. In den letzten Pfingstferien haben wir im Wald einen toten Dachs gefunden. Noch nie zuvor hatte ich einen so direkt gesehen und da es ein junges Tier war und äußerlich recht unverletzt aussah, war ich irgendwie, na, „verzaubert“.

Kurze Zeit später stieß ich bei einem Abendspaziergang hier bei uns in den Reben auf einen. Ich sah ihn hauptsächlich von hinten, als er, erstaunlich flink, vor mir die Straße überquerte und, schwupps, im Gebüsch untertauchte.

Nun, seit dem träumte ich also davon, einen Dachs zu filzen und siehe da, es ist tatsächlich passiert. Die Schnauze war eine Herausforderung, aber jetzt gefällt sie mir richtig gut.

Diese Tiere sind irgendwie besonders, finde ich. Sie sind eigenbrötlerisch und ein bisschen geheimnisvoll. Lange Zeit wusste man recht wenig über sie, da sie sich auch am Tag fast nie zeigen. Sie sind die größten einheimischen Marder aber mit den Auto-belästigenden Arten, die gerne auch mal auf Dachböden herumpoltern, nicht zu vergleichen. Sie wohnen in Erdhöhlen und ernähren sich von kleinen Säugetieren, Insekten, Nüssen und Beeren.

Sie gehen ihre eigenen Wege. Das mag ich.

So, nun zu ihm.

Franz heißt er (manchmal auch Franz-Josef).

Und er hat, wie die anderen Wollwesen, ungefähr die Größe einer Waldorfpuppe.

Er ist wieder mit einer Schablone gefilzt und im feuchten Zustand ausgestopft und walkend modelliert worden. Die Augen habe ich anschliessend mit der Filznadel aufgefilzt.

Arme und Beine sind beweglich modelliert, so wie bei Elsa.

Als Kind liebte ich es, meine sämtlichen Kuscheltiere anzuziehen und deshalb brauchte er natürlich auch ein Kleidungsstück, den Pulli aus meiner Zwiebelschalen-gefärbten Wolle.

 

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Dachs von hinten.

 

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Seine (filztechnisch bedingte) Öffnung am oberen Rücken habe ich wieder geschlossen und mit einem Pfoten-Abdruck verziert (das war die Anregung des März-Kindes).

 

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Er liebt ja die Nacht und sitzt hier ganz wach neben mir,

ich allerdings bin nun ganz schön müde und begebe mich zur Ruhe!

 

Viele Grüße an Euch alle,

Eure

Frau Wollwesen

 

Verlinkt mit Creadienstag.

Robin and poppy – Rotkehlchen und Mohn

 

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This wool „painting“ looks  how I want to work in future more and more:

Like watercolour on paper with all the advantages of woolen structure.

It is not felted yet and I think I will leave it like that. After drying it will be and look very fragile….

 

Dieses Woll-„Gemälde“ zeigt, wie ich in Zukunft mehr und mehr arbeiten möchte:

Aquarellartig, durchscheinend. Und das in der Kombination mit Wolle und ihrer ganz besonderen Struktur.

Ich habe es noch nicht gefilzt und werde das wohl auch nicht tun. Das bedeutet, daß es nach dem Trocknen zerbrechlich wirken und auch sein wird….

 

There´s always a robin hopping around in our front garden – I like him so much!

Inspiriert ist dies Bild durch das Rotkehlchen, das so oft in unserem Vordergarten herumhüpft!

 

Es grüßt Euch

Frau Wollwesen

 

Verlinkt mit Frontier Dreams.